Mittwoch, 9. November 2016

Ausstellung im Takashimaya

Erster Ausstellungstag im Takashimaya und natürlich bin ich gleich kurz nach der offiziellen Eröffnung dort gewesen. Schon im Foyer des Kaufhauses steht ein gewaltiges geteiltes suna-no-mono, arrangiert nach der Art von Ikenobō Senko I. Auch das Herzstück der Ausstellung im 7. Stock besteht aus klassischen Rikka und Prä-Rikka nach Vorlagen dieses Ikebana-Meisters. 
Das hat auch einen guten Grund: Im Juni kommenden Jahres wird ein Film über das Leben und Wirken von Senko in die Kinos kommen (hoffentlich  nicht nur in Japan und hoffentlich gibt es dann auch eine DVD in Englisch oder mit Untertiteln bei uns zu kaufen). 
Laut Headmaster Designate Ikenobō Senko IV – sie hat sich am Dienstag bei der Audienz trotz der Ausstellungsvorbereitungen sehr viel Zeit für uns genommen – ist das Thema aktueller denn je. Denn der historische Senko hat sich geweigert, zu kämpfen und versucht, durch Blumen Frieden zu stiften. Der Trailer (natürlich auf Japanisch) ist ständig auf der großen Leinwand zu sehen gewesen. 

Ein bisschen schade ist, dass durch die Art der Präsentation dieser Arrangements – die Stellflächen sind traditionellen Räumen nachempfunden – ein Fotografieren sehr erschwert wird. Durch die angedeuteten Fenster mit ihren Holzgittern im Hintergrund haben die Arrangements auf den Fotos sehr viel von ihrer Wirkung eingebüßt. Das gilt speziell für die feinen Details, auf die es im Endeffekt ja ankommt. Aber in der nächsten Ausgabe des Ausstellungskataloges werden Profiaufnahmen zu sehen sein. 

Weitere Highlights der Ausstellung sind die Arrangements von Headmaster Ikenobō Sen'ei, Headmaster Designate Ikenobō Senko und das Shōka shinpūtai von Ikenobō Mika. Besonders letzteres wirkt durch die Präsentation in einer schwarz gestrichenen Koje und besonderer Beleuchtung ganz wunderbar. Auf den Fotos kommt das leider gar nicht so gut rüber. 
Auch das Rikka shinpūtai vom Headmaster sieht einfach toll aus. Er hat einen speziellen Stil angewandt, der üblicherweise nur im klassischen Rikka vorkommt und ausschließlich von Headmaster zu Headmaster weitergegeben wird. Das ist die erste öffentliche Präsentation eines Rikka shinpūtai auf Grundlage dieser speziellen Überlieferung. 
Das Rikka shinpūtai von Ikenobō Senko steht vor einen Wolkenlandschaft aus Perückenstrauch und Hagebuttenzweigen, die durch Ranken miteinander verbunden sind. Das Rikka shinpūtai selbst besticht durch seine Schlichtheit und die Betonung der Linien. 

Auch die anderen Exponate sind durchwegs sehenswert. Hauptsächlich sind Rikka und Shōka shinpūtai sowie Jiyūka zu sehen, aber auch das eine oder andere traditionelle Rikka bzw. Shōka ist zu bewundern. 
Freitag geht es hier im Ikenobō-Haus so richtig zur Sache. Zwei Etagen im dojō, vier Etagen im Haupthaus und eine weitere Etage im West-Gebäude harren dann der Erkundung.

Rikka shinpūtai von Headmaster Ikenobō Sen'ei mit seiner Erklärung

Rikka shinpūtai von Headmaster Designate Ikenobō Senko
(man beachte die Größe verglichen mit den Besuchern)

 Shōka shinpūtai von Ikenobō Mika

 
 Arrangement vom Eingangsbereich

klassisches Rikka im Stil von Ikenobō Senko I

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