Mittwoch, 24. Januar 2024

Landschaftsarrangement - natürliche Winterlandschaft

Auch wenn diese Art des Arrangierens im offiziellen Ikenobō-Lehrplan nicht mehr vorkommt, so ist ein Landschaftsarrangement in unserer Gruppe immer sehr beliebt. Im heurigen Jahr sind dem landschaftlichen Ikebana gleich zwei Übungsabende gewidmet. Neben der diesmal auf dem Programm stehenden natürlichen/naturnahen Form gilt es Ende Februar eine designhafte, abstrakte Winterlandschaft zu gestalten, wobei das Thema auch mit nonfloralen Materialien umgesetzt werden kann. 

Die Teilnehmer*innen haben das relativ schöne Wetter am Wochenende genutzt und sind auf Sammeltour gegangen. Moos, Wurzeln, verwittertes Holz, schöne Steine, Kies, alles, was man so für eine Kopie einer echten Landschaft eben braucht. Und da sich Sammelgebiete und persönliche Vorlieben unterscheiden, sind sehr vielfältige Landschaftsarrangements entstanden. 
Es gab Garten- und Parkszenerien, Waldränder, Berglandschaften und Augebiete zu entdecken. In den meisten Entwürfen wurden Blumen nur sparsam eingesetzt, da eben um diese Jahreszeit noch nicht allzu viel los ist. Aber es wurden auch Landschaften gestaltet, die ihrer Zeit etwas voraus waren. 

Hier nun unsere Arbeiten, direkt vor Ort oder als Hausübung entstanden.

Berglandschaften
Wald- und Augebiete
Garten- und Parklandschaften

Freitag, 12. Januar 2024

Monatstreffen Ikebana International

Beim Jänner-Treffen von Ikebana International Chapter #223 Vienna war diesmal Bastelstunde angesagt. Eine der Damen zeigte uns, wie Papier oder Zeichenkarton so gefaltet werden kann, dass daraus eine Vase für Ikebana entsteht. 
Die gefaltete Hülle wird einfach über ein passendes Glas oder eine Flasche gestülpt und schon hat man eine dekorative Vase. Und der Clou dabei – man kann die Gefäßfarbe ganz einfach an die verwendeten Blumen oder die Aufstellungsumgebung anpassen, man muss nur geeignetes Papier verwenden. Außerdem verändert sich das Aussehen ein wenig, je nachdem, wie die Vase gedreht wird.

Die verteilten Anleitungen wirkten auf den ersten Blick etwas verwirrend, aber nach einer kurzen Demonstration war alles eigentlich ganz logisch. Man darf das Papier nur nicht drehen, sondern immer von einer Seite aus arbeiten. 
Wir bekamen Faltvorlagen für drei verschiedene Muster, die wir ausprobieren sollten. Dabei zeigte sich, dass die Strukturen mit dickerem Papier oder leichtem Karton besser zur Geltung kommen, auch wenn das Falten ein wenig mühsamer wird. 
Wir waren so vertieft in die Papierarbeit, dass uns die Zeit für das Arrangieren beinahe zu knapp wurde. Deshalb gibt es auch nur wenige fertige Arbeiten in der Galerie zu sehen. 

Für meine Vasen habe ich zartgelbes Papier gewählt, da das ganz gut zur gelben Rose passt, die ich als Blickfang vorgesehen hatte. Die Kriecherl-Zweige waren vom Blühstadium her gerade richtig und haben sogar den Transport heil überstanden. Als Wasserbehälter habe ich eine zylindrische Plastikvase gewählt, die normalerweise als Innenleben von Körbchen dient. Befestigt wurden die Pflanzen mittels kubari

Anfang Februar steht dann ein Ikenobō-Thema auf dem Programm. Das wird interessant werden, denn die meisten Teilnehmer*innen kommen aus der Sōgetsu-Schule und sind mit den Ikenobō-Techniken nicht so vertraut.

üblicherweise sieht ein Ikebana-Arbeitsplatz etwas anders aus

Vasenparade

mein Freestyle

Mittwoch, 10. Januar 2024

Start ins neue Ikebana-Jahr

Die neue Ikebana-Saison in der ÖGG wurde mit einem festlichen Ikebana zum Jahresbeginn eröffnet. Dabei konnten sich die Teilnehmer*innen zwischen Freestyle, Shōka oder Shimpūtai entscheiden. 
Vorgabe war, dass die Arbeit ein traditionelles Material enthalten sollte, also Kiefer, Bambus oder blühende Pflaume, wobei alternativ auch andere Blütenzweige gestattet waren. 

Wer wollte, konnte sich mit einem Großmarkt-Paket überraschen lassen, oder man kümmerte sich selbst um die Materialbeschaffung. Da es ganztägig richtig kalt war – das Thermometer sank zwischendurch auf minus 9 Grad – mussten die Pflanzen extra sorgfältig eingepackt werden, um Schäden zu vermeiden. Das galt ganz besonders für vorgetriebene Blütenzweige, die sind sehr anfällig für Frostschäden. 

Das Überraschungspaket war auf Freestyle zugeschnitten, konnte aber auch für Shōka shimpūtai verwendet werden. Es gab sehr schöne Zierquitten, dazu weiße Nelken und Hypericum. Für das erforderliche Grün sorgten Aralienblätter. 
Bambus oder Kiefer sind am Großmarkt ja leider nicht erhältlich, wer sich also an einem traditionellen shō-chiku-bai versuchen wollte, musste sich selbst um die passenden Pflanzen kümmern. Wie zu sehen ist, haben das einige von unseren auswärtigen Teilnehmer*innen in Form von Hausübungen auch gemacht und dabei ganz traditionell den izutsu-kubari verwendet. Aber auch Shōka shōfūtai ist als nishu-ike und sanshu-ike in der Galerie vertreten. 

Vom Termin her waren wir ja relativ knapp dran am offiziellen hatsu-ike, der feierlichen ersten Ikebana-Zeremonie, die jedes Jahr am 5. Jänner beim Rokkakudo-Tempel und im dōjō des Headquarters durchgeführt wird (und natürlich auch an anderen Orten). 
Wir haben unseren ersten Übungsabend für hatsu-ike genutzt, wir lassen den Ballast zurück und starten mit frischer Energie und guten Vorsätzen ins neue Ikebana-Jahr. 
Hier nun die Bilder unserer Arbeiten, gruppiert nach Stilrichtungen.