Mittwoch, 29. Januar 2014

Arrangieren mit Nasenklammer

Dieser Übungsabend war außerordentlich geruchsintensiv: Ikebana mit Tazetten war angesagt. Schon auf dem Weg in die ÖGG verbreiteten die Blumen ihren unverwechselbaren Geruch - man kann auch sagen Gestank. In kleinen Dosen, so ungefähr 1-2 Blütenstiele, ist der Duft der Tazetten ja angenehm, aber 100 Stück können ein Wageninneres bzw. sogar einen ganzen Seminarraum ziemlich verpesten.
Aber es ist wie mit Iris und Gladiolen, mindestens 1 x im Jahr stehen diese Pflanzen auf dem Übungsplan. Und dass ständiges Üben notwendig ist, hat jede von uns wieder deutlich gemerkt. Um die nötige Harmonie im Arrangement zu erreichen muss man schon beim "Ausziehen" der Blütenstiele Sorgfalt walten lassen. Die hakama darf nicht verletzt werden, die Blätter sollten möglichst wenig betatscht und die Blüten sehr vorsichtig behandelt werden.
Nachdem die Blütenstiele zerlegt sind, beginnt die Sucherei nach passenden Blättern. einerseits müssen die einzelnen Blätter die richtige Drehung/Biegung aufweisen, andererseits sollten auch die Pärchen harmonisch zueinander passen. Jedenfalls hat man ständig zu wenig Auswahl, auch wenn man für ein Arrangement von 2 Blüten und 8 Blättern sowieso 10 Blütenstiele zur Verfügung hat.
Sobald man die Auswahl getroffen hat, werden die Stämme neu zusammengesetzt  und erst danach sollte man die Blätter dazu überreden, dass sie sich frei auffächern und nicht aneinander klebe. Wenn man zu viel an den Blättern rumstreichelt und biegt, machen sie schlapp und man kann wieder von vorne beginnen. Aber trotz des vielen Aufwands (und auch trotz der Tatsache, dass die hiesigen Tazetten viel zu kurze und plumpe Blätter haben), das fertige Arrangement sieht immer so was von schlicht und edel aus. 
diejenigen unter uns, die noch nicht so viel Ikebanaerfahrung haben, haben sich an einem Jiyûka tate-no-hana versucht, das den hoffentlich bald beginnenden Frühling ins Haus geholt hat.

 

Mittwoch, 15. Januar 2014

Start ins neue Ikebana-Jahr

Gestern starteten wir mit einem festlichen Neujahrsarrangement ins neue Ikebana-Jahr. Ein "echtes" shô-chiku-bai ist es natürlich nicht geworden, dafür fehlt uns das passende Material. Aber wir haben uns an Shôka und Jiyûka mit zumindest 2 Komponenten -  Kiefer und Bambus - als Hauptmaterialien versucht. Und nicht nur Shôka shofûtai, sondern auch die shnipûtai-Variante wurde ausprobiert.  
Anstelle der blühenden Zwetschke gab es entweder andere vorgetriebene Zweige oder eben Blumen. Rosen, Iris und Lilien verliehen den Arrangements einen etwas festlicheren Charakter. Bei uns mögen Rosen alltägliche Blumen sein, aber in Japan haben sie einen höheren Stellenwert, so wie bei uns vielleicht diverse Exoten. 
Die kurze Winterpause hat uns gut getan, frisch-fröhlich stürzten wir uns in die Aufgabe und präsentierten am Ende eine ganze Reihe unterschiedlichster Arrangements:
Shôka shofûtai .....
Shôka shinpûtai .....
 und jede Menge Jiyûka