Diesmal galt es, die
Themenvorgabe des Übungsabends in der ÖGG möglichst genau einzuhalten und die
eigene Kreativität in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Solche Restriktionen kommen bei uns speziell im Jiyūka nicht allzu oft vor, sind aber von Zeit zu Zeit ein gutes Training für die Konzentration auf das Wesentliche und die Schärfung des Blicks für Details. Das führt im Endeffekt zu einer Harmonieverbesserung in allen Bereichen des Ikebana.
Durch die
Materialzusammenstellung (5 Narzissen, 3 rosa Bartnelken und einige Stiele Drehweide)
war in gewisser Weise auch der Stil vorherbestimmt, denn außer aufrecht oder
vielleicht ein wenig geneigt ließ sich das kazai
nicht vernünftig arrangieren. Lediglich durch die Wahl des Gefäßes konnte eine
persönliche Note ins Spiel gebracht werden. Längliche oder blockförmige Gefäße sollten es sein, die sind für diese Art des Jiyūka besonders gut geeignet.
Und obwohl – oder gerade weil – diesmal
so streng reglementiert wurde, zeigte sich trotzdem die unglaubliche Vielfalt
des Ikebana. Keines der Arrangements glich dem anderen.
Die meisten der Damen wählten
die Narzissen als Hauptmaterial und unterstützten die Linien der schlanken
Stiele durch Blätter. Die Bartnelken sorgten für den Anschluss ans Gefäß und
das "Dichtmachen" des Fußes. Die Drehweide schließlich fungierte als
Begrenzung und/oder Verstärkung des Linien-Charakters.
Anzahl und Position der
Narzissenblüten variierte je nach Gestalterin stark und auch die Drehweide
wurde auf recht unterschiedliche Weise eingesetzt.
Eine der Damen ging einen
völlig anderen Weg und stellte die Weide in den Mittelpunkt ihres Arrangements.
Sie verstärkte den wilden, natürlichen Eindruck dadurch, dass sie nur wenig
Blumen eher tief setzte und die Bühne hauptsächlich der Weide überließ.
Noch
etwas hat sich gezeigt, nämlich auf wie viele Arten sich unser
"Universalgefäß" verwenden lässt. Gleich drei der Damen entschieden
sich dafür und jede von ihnen befand eine andere Seite als für sie besonders
passend. Wir sind echt froh, dass eine unserer Keramikerinnen dieses Gefäß für
uns gemacht hat. In Raku-Technik schaut das Ding auch viel besser aus als das
schwarz-weiße Original vom Headquarter.