Mittwoch, 29. November 2017

Jahreszeitliches Jiyūka


Jiyūka mit immergrünen Gewächsen und hauptsächlich in den Farben Weiß-Rot-Grün gehalten, das waren die Vorgaben für den vorletzten Übungsabend dieses Jahres. Diese Farbkombination gilt nicht nur in Japan als besonders festlich, auch in unseren Breiten findet man sie in der Vorweihnachtszeit recht häufig. 

Das zur Verfügung gestellte kazai bestand diesmal aus Kiefern, Skimmien und Stechpalmenzweigen für Grün, Ilexzweigen für Rot und als Weiß kamen die Blüten der orientalischen Lilie zum Einsatz. Diese zeichnet sich nicht nur durch elegante, schlanke Stiele aus, auch der manchmal recht aufdringliche Lilienduft ist nur sehr dezent ausgeprägt. 
Ursprünglich waren statt der Lilien weiße Amaryllis geplant, die besser zur Jahreszeit gepasst hätten. Allerdings waren die erhältlichen Amaryllis entweder noch komplett knospig, viel zu groß, wiesen zu dicke Stiele auf oder waren schlicht nicht in der erforderlichen Anzahl vorhanden. 
Also mussten die Lilien herhalten, die dann auch sehr "edel" wirkten und den Arrangements zurückhaltende Eleganz verliehen. Voll zur Geltung werden sie aber erst in den kommenden Tagen kommen, wenn die Blüten ganz aufgegangen sind. 

Die immergrüne Kiefer und die roten Beeren des Ilex besitzen auch einen symbolischen Charakter. Langes Leben und Reichtum sind schließlich nicht zu verachtende Aspekte. So konnten die Damen nicht nur hübsche, sondern auch glücksverheißende Arrangements mit nach Hause nehmen. 

In zwei Wochen geht dann schon der letzte Übungsabend dieses Jahres über die Bühne. Die Zeit ist wieder wie im Flug vergangen. Und wir werden den Anlass nutzen, nach dem Arbeiten bei einer kleinen Weihnachtsfeier gemütlich zusammenzusitzen und das Jahr Revue passieren zu lassen.

  in halbhohen Gefäßen oder flachen Schalen -Vielfalt trotz gleichem kazai

es geht aber auch ganz anders...

Freitag, 24. November 2017

Monatstreffen Ikebana International


Das Novembertreffen von Ikebana International in der Studiogalerie stand diesmal im Zeichen von Tischarrangements. Diese sollten jahreszeitlich oder anlassbezogen arrangiert werden und konnten nicht nur Esstisch oder Tafel zieren, sondern auch für Buffets und dergleichen geeignet sein. 

Ein "echtes" Tischarrangement sollte naturgemäß von allen Seiten zu betrachten sein, das Ensemble sollte zum Ambiente passen und auch die Höhe sollte stimmen. Es wirkt schließlich ziemlich störend, wenn man sein Gegenüber erst hinter einer "Hecke" suchen muss. 
Es ist zudem anzuraten, sich bei der Pflanzenauswahl auf eher geruchsneutrale Exemplare zu beschränken. Extremer Blumenduft kann einem das Essen ganz schön vermiesen. 

Es waren auch diesmal wieder sehr vielfältige Arrangements zu bewundern. Die Bandbreite reichte von reduziert bis eher üppig und auch die Materialauswahl war weit gestreut. Allerdings wurden bereits mehrfach Kiefern verwendet, was einen guten Hinweis auf die kommende Vorweihnachtszeit bot. 
Sehr interessant fand ich die Idee, eine Glasschale mit Essstäbchen zu bestücken (die noch zusammenhängenden Stäbchen wurden einfach über den Rand des Glasgefäßes geklemmt) und darin zu arrangieren. Auch Transparenz als Gestaltungsmerkmal kommt sehr gut an, das erleichtert zudem die Kombination mit dem Gedeck. 

Das nächste Treffen wird wegen der Feiertage schon in 2 Wochen stattfinden. Es bleibt dennoch genügend Zeit, Material zum Thema "Arbeiten mit Holz – Scheiben, Stücke, Stäbe" zu sammeln. Das wird sicher wieder sehr interessant, welch unterschiedliche Zugänge zum Thema gewählt werden.


 
 
 

Mittwoch, 15. November 2017

Shōka shinpūtai


Unser Übungsabend bescherte uns trotz einiger Absagen ein volles Haus, der Seminarraum der ÖGG war wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. 
Viele der Damen besorgten sich diesmal selbst ihr kazai, denn es stand Shōka shinpūtai auf dem Programm. Da sich zwei Besucherinnen zu einer Schnupperstunde angemeldet hatten, wurde auch ein linienbetontes Jiyūka gestaltet. Die Gelegenheit, Material vom Großmarkt zu verwenden, ließen sich ein paar der anderen Ladies nicht entgehen und arbeiteten statt des Shinpūtai ebenfalls Jiyūka. 

Die Shōka shinpūtai waren sehr vielfältig, nicht nur von der Materialzusammenstellung her, sondern auch die Linienführung bzw. die Anordnung der einzelnen Pflanzen war teilweise sehr interessant. Und es ist auch anzumerken, dass der Jahreszeitaspekt in allen Arrangements deutlich zu erkennen war. 

Das Jiyūka wurde recht einfach gestaltet. Zur Auswahl standen entlaubte, goldgefärbte Birkenzweige (das Arrangement sollte schließlich ein bisserl "speziell" werden), dazu dunkelrote Minigerbera und duftendes, großblütiges Schleierkraut quasi als "Schnee". Als Farbakzent gab es zusätzlich noch etwas Statitze in gelb, rosa-violett und blau. 
Ob man die Birkenzweige oder doch die Gerbera als Hauptmaterial verwendete, bzw. ob die Form aufrecht oder schräg gestaltet wurde, blieb den Damen selbst überlassen. Vorgabe war nur, dass das Arrangement einen schmalen Fuß aufweisen sollte. Und wie beim Shinpūtai waren auch beim Jiyūka interessante Variationen zu bewundern. 
Bleibt noch zu hoffen, dass es unseren beiden Besucherinnen gefallen hat und sie sich der Gruppe anschließen werden.

die verschiedenen Shōka shinpūtai ....

... und die entstandenen Jiyūka