Donnerstag, 28. Februar 2013

Puchberg - der 2. Tag


Der heutige Seminartag bescherte uns zwei Shôka isshu-ike, einerseits Denka mit suisen und andererseits ein Shôka mit Pfirsichzweigen. Bei beiden Arrangements bestand die Möglichkeit, auch klassisch zu arbeiten, und das wurde auch ausgenützt.
Am Vormittag begannen wir mit den Tazetten. Nach dem Auswickeln der Blumen folgte der erste Schock: Bei einem Großteil der Pflanzen waren einfach die Blattspitzen radikal abgeschnitten worden! Mit knapper Not konnten wir für alle Teilnehmerinnen gerade genug Blätter zusammenkratzen, damit jede eine passable Auswahl zur Verfügung hatte. Und das bei 12 Blütenstämmen pro Nase! Die hakama waren auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber wir konnten ganz gut damit arrangieren. Diejenigen, die klassisch arbeiteten, hatten einige Probleme, aber auch die konnten gelöst werden.
Nach dem Mittagessen stellten wir die suisen-Arrangements fertig und begannen teilweise mit weiteren eigenen Arbeiten. Schließlich soll man die mühsam vorgetriebenen Zweige nicht verkommen lassen.
In der Nachmittags-Session beschäftigten wir uns mit Pfirsichblüten-Shôka. Aus 6 langen Stämmen zauberten wir Arrangements mit bis zu 15 Linien – man muss nur wissen, wie man die Zweige richtig zerschneidet…. Nach der Korrektur wurde noch fleißig gezeichnet und alles für den folgenden Tag vorbereitet. Da dürfen wir uns auf Shôka shofûtai mit 2 bzw. 3 Materialien freuen und auch das eine oder andere Shôka shinpûtai sollte sich zeitmäßig ausgehen.

 

Frühlingsseminar Schloss Puchberg - 1. Tag


Diesmal machten wir uns bereits am Vormittag auf den Weg nach Wels, denn das diesjährige Frühlingsseminar im Schloss Puchberg sollte bereits um 15:00 starten. Das Auto war natürlich wieder bis unters Dach vollgepackt mit Zweigen und Ikebanakram, denn im Frühling artet ein Seminar meist in einer Materialschlacht mit vorgetriebenen Blütenzweigen aus. Dazu kamen dann noch Hilfsmittel wie Ständer und Bretter für Hängegefäße. Es ist schließlich die ideale Zeit, klassisches Shôka shofûtai zu üben.
Nachdem wir unsere Pflanzen versorgt und den restlichen Krempel im Atelier untergebracht hatten, arrangierten wir die Einrichtung im Seminarraum noch nach den Wünschen unserer Meisterin, Professor Pointner-Komoda, um. Nach der Begrüßung und offiziellen Seminareröffnung ging's dann los mit unseren Prüfungsarrangements. Kurze Zeit später traf dann die erste Blumenlieferung aus Wien ein. Da der Blumenhändler vor Ort Betriebsurlaub hat, mussten alle Pflanzen am Großmarkt in Wien bestellt und nach Wels geschafft werden. Dankenswerterweise hat das Gaby Rösler übernommen. Sie hat auch das entsprechend große Auto, um Unmengen an Zweigen und Blumen transportieren zu können. Und erfreulicherweise konnte sie alles besorgen, was sich Prof. Pointner für das Seminar gewünscht hat.
Nachdem auch dieses Material versorgt war, machten wir mit unseren Prüfungsarrangements weiter, die nach dem Abendessen korrigiert wurden. Für alle von uns hieß es "gut gemacht, Sie können Ihr Werk zeichnen" – sehr erfreulich.
Nach getaner "Arbeit" zogen wir uns ins Referentenzimmer zurück und ließen den Tag in gemütlicher Runde ausklingen.

 


Donnerstag, 21. Februar 2013

Letzte Seminarvorbereitungen

Beim gestrigen Übungsabend waren wir sowohl durch den ungewohnten Mittwoch-Termin als auch durch die grassierende Grippewelle ziemlich dezimiert. Trotzdem nutzten wir die letzte Gelegenheit vor dem Seminar in Puchberg/Wels für geplante Prüfungen zu üben. Das traditionelle Frühlingsseminar bietet immer gute Gelegenheit, sich mit Blütenzweigen auszutoben und speziell klassische Shôka-Formen zu arrangieren. Gestern aber lag der Schwerpunkt auf Moribana in der aufrechten Form mit Forsythien und Tulpen. Dazu kamen noch einige frühlingshafte Shôka shinpûtai.
Die Tulpen hatten es diesmal wieder in sich: Sobald sie aus dem Bund befreit waren, begannen die so schön straff aussehenden Blätter der Schwerkraft zu folgen und sich nach unten zu falten. Die Blütenköpfe drehten sich mit schöner Regelmäßigkeit in die andere Richtung, dass also durch Drehen der Blume (um die Blätter nach oben zu kriegen) nicht geschummelt werden konnte. Denn dann zeigten leider die Blüten nach unten - und das geht schon mal gar nicht. Also blieb uns nichts anderes übrig, als die Hängeblätter zu entfernen und Extrablätter vor die Blüten zu stellen. Zwar nicht die feine Art, aber in der Not ......

 
 

Sonntag, 10. Februar 2013

Ein Meer von Blütenzweigen

Vergangenen Freitag und Samstag war wieder einmal Workshop-Zeit: In der ÖGG beschäftigten wir uns - wie in jedem Frühjahr - mit Ikebana mit Blütenzweigen. Die Fortgeschrittenen schleppten schon seit Tagen die Kübel mit den vorgetriebenen Zweigen von der Kälte in die Wärme und umgekehrt, nur damit die Zweige zum optimalen Zeitpunkt verarbeitet werden konnten. 
Ein Schwerpunkt des Workshops lag auf klassischem Shôka, aber auch Shôka und Rikka shinpûtai wurden fleißig geübt. Jetzt ist die Jahreszeit für all die Shôka-Sonderformen, die man das ganze Jahr über in Ermangelung passenden Materials eher nicht in Angriff nimmt. An allen Ecken und Enden wurden kubari geschnitzt, Zweige zurecht gebogen, Linien in den Gefäßen verkeilt und gelegentlich hörte man auch den einen oder anderen nicht unbedingt druckreifen Ausdruck, wenn alles wieder auseinander gefallen oder gekippt war.
Für unseren Nachwuchs gab es am Freitag eine Einführung ins Shôka shofûtai und am Samstag wurde wieder fleißig Jiyûka in der neuen Form geübt. Da Zweige für ein erstes Shôka nicht unbedingt das einfachste Material sind - abgesehen davon, dass am Großmarkt wieder einmal keine langen Pfirsichzweige erhältlich waren - nahmen wir mit Liatris Vorlieb. Damit lässt sich wunderbar ein Linienshôka üben und die Stiele sind auch recht gut formbar. Ich muss sagen, die Damen haben sich wacker geschlagen und sehr schöne Erstlingswerke abgeliefert. Den Jiyûka-Arrangements vom Samstag merkte man die gesammelte Erfahrung dann bereits deutlich an. Die Ergebnisse wurden immer besser und im Endeffekt waren alle sehr zufrieden. Auch die Fortgeschrittenen konnten sehr stolz auf ihre Werke sein. So viele gelungene klassische Shôka auf engem Raum versammelt findet man selten. Um die Bilderflut in Grenzen zu halten, wird von jeder Teilnehmerin des Workshops nur ein Arrangement veröffentlicht. Allerdings erhalten alle Damen eine komplette Zusammenfassung des Workshops zugesandt.

  
 
 

Mittwoch, 6. Februar 2013

Ikebana mit Ginster

Der gestrige Übungsabend war nach dem Abenteuer "klassisches Rikka in Wollomoos" richtiggehend eine Erholung. Diesmal verarbeiteten wir Ginster in Jiyûka- und Shôka-Arrangements. Da sich die Zweige gut biegen und formen lassen, ist Ginster ein gutes Übungsmaterial. Für das Jiyûka unseres Nachwuchses kombinierten wir die Zweige mit großblumigen Anemonen und zarten Mimosen und arbeiteten eine aufrechte Moribana-Schulform. Für die Fortgeschrittenen war eigentlich Shôka sanshu-ike vorgesehen, aber einige der Damen wollten trotzdem Jiyûka - auch in der neuen Form - üben. Im Endeffekt waren wieder viele frühlingshafte Arrangements im Raum versammelt. Da haben wir uns gleich einen Gusto für den Blütenzweige-Workshop am Wochenende geholt.