Mittwoch, 27. Juni 2012

Semesterabschluss

Beim gestrigen letzten Übungsabend vor der Sommerpause ließen wir es gemütlich angehen. Jede Teilnehmerin arbeitete jene Stilrichtung, die ihr am Meisten zusagte. So kamen viele unterschiedliche Werke zustande, vom traditionellen Shôka shofûtai isshu- und nishu-ike über modernes Shôka shinpûtai bis hin zu den unterschiedlichsten Freestyle-Arrangements.
Das Wichtigste war aber dann das gemütliche Zusammensitzen, zu dem jede ihren kulinarischen Teil beisteuerte. Jetzt liegen 4 ikebanalose Wochen vor uns, bevor es Ende Juli wieder mit dem Unterricht weitergeht.

 
Der Großteil der Fachgruppenmitglieder war anwesend und delektierte sich an den mitgebrachten Köstlichkeiten

Sonntag, 17. Juni 2012

Wochenendworkshop in der ÖGG

Dieser Wochenendworkshop war wieder einmal äußerst produktiv - Am Ende gab es Fotos von 41 Arrangements, wobei sich aber einige leider der Verewigung entzogen haben.
Am Freitag beschäftigten wir uns vorwiegend mit Shôka shofûtai und Denka, der Samstag war dem Jiyûka und dem Rikka shinpûtai gewidmet. 11 Damen werkten fleißig an den unterschiedlichsten Varianten der genannten Stile.
Da derzeit ausreichend Iris- und Hostablätter verfügbar sind, nutzten wir die Gelegenheit, diese zu Denka-Arrangements zu verarbeiten. Zusätzlich gab es Astilben und Zantedeschien (Zimmercalla) im Angebot. Schließlich hat man nicht allzu oft die Gelegenheit, diese besonderen Arrangements zu üben. Anzumerken ist noch, dass wir uns in Ermangelung der Originalblüten mit Hollandiris bzw. Iris spuria als Ersatzmaterial begnügen mussten. Wasseriris und Iris germanica sind leider schon verblüht.  
Der Reiz des Denka mit ha-mono (Blattpflanzen) liegt in einer gewissen Minimalisierung: Die Blüten rücken in den Hintergrund und das Hauptaugenmerk wird auf die Blätter gelenkt. OK, beim Iris-Shôka braucht man verdammt viele Blätter zur Auswahl, da wir mit mindestens 13 Blättern geübt haben. Und wer die Iris-Regeln kennt weiß, dass dann pro Arrangement mindestens 50 Blätter zu Auswahl stehen müssen. Aber bei den anderen Pflanzen konnten wir uns mit vernünftigen Mengen begnügen. Zum "Drüberstreuen" arbeiteten einige von uns auch ein ganz "normales" Liatris-Shôka.
Am Samstag nahmen auch 2 Neulinge am Workshop teil, für diese Damen gab es eine Einführung ins Jiyûka. Und die 3 Arrangements, die gearbeitet wurden, lieferten gleich ein (besonders am Anfang) so wichtiges Erfolgserlebnis. Die fortgeschritteneren Ikebanesen nutzten die Gelegenheit und übten ebenfalls Jiyûka bzw. beschäftigten sich mit Rikka shinpûtai. Auch hier waren die Ergebnisse äußerst zufriedenstellend. Und da der Übungsraum in der ÖGG erfreulicherweise klimatisiert ist, kamen wir auch nicht so sehr ins Schwitzen. Bloß die Autos hatten sich in Backöfen verwandelt, aber unsere Blumen haben auch das gut überstanden.
Bildmäßig werden hier nur einige wenige Arrangements wiedergegeben - alle 41 Fotos reinzustellen würde den Rahmen sprengen. Dazu gleich eine Entschuldigung an die Künstlerinnen: Die Auswahl der Bilder erfolgt so, dass von jeder Teilnehmerin ein Arrangement gezeigt wird, unabhängig davon, wie viel bzw. wie aufwändig pro Nase gearbeitet wurde. 
 

Mittwoch, 13. Juni 2012

Wiesenblumenkorb

Beim gestrigen Übungsabend "spielten" wir mit jahreszeittypischen Pflanzen und arrangierten Wiesenblumen im Korb. Diese Spielart des Jiyûka stellt eine Vorbereitung auf das klassische nana-kusa, das "Sieben Gräser-Shôka" dar. Schon beim Sammeln der Gräser und Blumen sollte man ein Gefäß zum sofortigen Einwässern der Pflanzen dabei haben und die Stiele von unnötigen Blättern und kleinen Knospen befreien. Wenn man dann auch nicht unbedingt in der größten Mittagshitze schneiden geht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Blumen gut durchhalten. Ein wenig japanisches "Blumendoping" im Wasser trägt sein Übriges zur Haltbarkeit bei.
Beim Arrangieren sollte man darauf achten, dass die Linien sauber geputzt sind und nur so wenig Blättchen wie unbedingt nötig an den Stielen dran bleiben. Neben der verlängerten Haltbarkeit der Blumen bewirkt das auch ein klareres, eleganteres Endergebnis.
Üblicherweise arbeitet man heutzutage im Oasis, aber wer die "strenge Kammer" bevorzugt, kann auch kubari zur Befestigung benutzen. Vom Aufbau her sollten von jedem Material Linien in unterschiedlicher Höhe vorhanden sein. Wie viele unterschiedliche Pflanzen man verwendet, bleibt jedem selbst überlassen, aber mit mehr als 7 Sorten wirkt das Arrangement dann vollgestopft und überladen. Hat der Korb einen Henkel, dann sieht es gut aus, wenn die Linien diesen nur auf einer Seite schneiden - schließlich weht der Wind über die Wiese und die Pflanzen neigen sich nach einer Seite. Außerdem wird so der Eindruck eines Blumenstraußes vermieden.
Gestern war die Gruppe durch diverse Ausfälle ziemlich geschwächt, aber trotzdem sind wieder ganz entzückende Arrangements entstanden. Für den Wochenendworkshop gibt es dafür - quasi als Ausgleich - schon jede Menge Anmeldungen.