Mittwoch, 11. Dezember 2019

Letzter Übungsabend mit Weihnachtsfeier

Der letzte Übungsabend dieses Jahres in der ÖGG stand wie üblich unter dem Motto "Ikebana nach freier Wahl", wofür auch das Material selbst beschafft werden musste. Bis auf eine Ausnahme entschieden sich alle für Jiyūka und hauptsächlich für einen winterlichen/weihnachtlichen Ausdruck. 

Neben Weihnachtssternen und Amaryllis waren rote Beeren in Form von Ilex, Berberitze oder Hypericum vertreten. Verschiedene Koniferen und immergrüne Blätter wie Kirschlorbeer oder Aucuba sorgten für das erforderliche lebendige Grün. Auch Schleierkraut, Chrysanthemen und Rosen wurden verwendet. 
Neben den üblichen Befestigungstechniken wurden auch Alternativen ausprobiert, wie beispielsweise die Verwendung von Klebestreifen oder der Einsatz von Hasenstallgitter. 
Einer unserer Herren verwandelte ein elegantes Tischset und eine kleine Plastikflasche in ein interessantes Gefäß, das er mit winterlichen Zweigen und leuchtend gelben Freesien bespielte. 

An der Prüfungsfront hat sich auch wieder einiges getan. Eine Hauptprüfung (für das zweite Diplom, eine sehr ausgefeilte Arbeit) und zwei Zwischenprüfungen wurden gestaltet. 
Für die kleine Kombination wurden die Gefäße in Origami-Technik aus Plastikfolie gefaltet und mit Zyklamen, Astrantien und Schleierkraut befüllt. Das Vasenarrangement (mit Klebestreifentechnik gearbeitet!) beinhaltete nonflorales Material und war ebenfalls sehr harmonisch – und mit dem gewissen Etwas – zusammengestellt. 

Ebenso war ein interessantes Shōka shinpūtai vertreten. Dazu muss angemerkt werden, dass die Aronstab-Blätter aus dem Garten der Dame stammen und trotz mehrerer Frostnächte frisch und stramm dastehen. 

Für die Weihnachtsfeier zogen wir uns ins Sitzungszimmer zurück, das für so viele Anwesende fast schon ein bisserl zu klein wurde. Dass man den Tisch vor lauter selbstgemachten Delikatessen fast nicht mehr erkennen konnte, hat ja auch schon Tradition. 
Jedenfalls war es ein harmonischer Ausklang eines sehr erfolgreichen Ikebana-Jahres. Jetzt haben wir knapp ein Monat Zeit, uns zu erholen, bis wir uns Mitte Jänner wiedersehen. Diesmal beginnen wir später als üblich, denn der zweite Dienstag im Monat fällt erst auf den 14. Jänner.

festlich und winterlich 
Weihnachtsstern, Amaryllis und Co
interessante Gefäße - chinesischer Nähkorb und Christbaumkugel
selbst gemachtes Gefäß aus Tischset und kleiner Flasche
 Shōka shinpūtai
 
die Prüfungs-Arrangements

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Monatstreffen Ikebana International

Das letzte Monatstreffen 2019 von Ikebana International Chapter Vienna #223 fand diesmal wieder in den Räumlichkeiten der StudioGalerie statt. Unsere Präsidentin lud zu einem Workshop unter dem Titel "Ikebana in den Farben Rot-Weiß-Grün". 
Dafür bekamen wir ein Blatt Zeichenkarton, ein kleine Naku-Flasche (aus biologisch abbaubarem Kunststoff), eine rote Nerine und zwei Aspidistrablätter zur Verfügung gestellt. 

Es gab außerdem eine Anleitung, wie man in Japan Blumengeschenke traditionell verpackt. Die nahmen wir uns zum Vorbild, als wir nach eigenem Gutdünken eine Umhüllung für die Wasserflasche bastelten, die nicht nur funktional, sondern auch Teil des Gesamtarrangements sein sollte. 
Außer doppelseitigem Klebeband sollten wir möglichst keine Hilfsmittel verwenden und der Karton sollte vorzugsweise im Ganzen verarbeitet werden. 

Also hieß es erst mal genau überlegen und dann mit dem Falten beginnen. Wer sich nicht ganz sicher war, konnte zuerst mit Zeitungspapier üben. Allerdings ist das sehr viel labbriger als der schön steife Karton, wodurch sich die Ergebnisse nicht eins zu eins umlegen ließen. 
Mangelnde Stabilität war ein Hauptgrund für leise Frustration. Und die Steifigkeit des Materials verursachte gelegentlich so starke Spannungen, dass die Klebestellen einfach wieder aufplatzten. So waren sehr viel Geduld, handwerkliches Geschick und auch Ideenreichtum gefragt. 

Neben dem Zeichenkarton boten auch die Aspidistrablätter Raum für die Umsetzung der verschiedensten Gestaltungsideen. Es wurde verknotet, geschlitzt und verbogen was das Zeug hielt. 

Da die Tische in den Räumen zu großen Arbeitsflächen zusammengestellt wurden, mussten unsere Werke zum Fototisch getragen werden. Dabei hat sich so manches Arrangement grundlegend verändert. Diesmal war unser Ikebana tatsächlich für den Augenblick gemacht. 

Der Abend klang bei gemütlichem Zusammensein und einem wunderbaren Buffet aus und wir verabschiedeten uns in die Feiertagspause. Auf ein Wiedersehen im kommenden Jänner!