Mittwoch, 25. April 2012

geteiltes Shôka shinpûtai

Dieser Übungsabend stand ganz im Zeichen des geteilten Shôka shinpûtai. Wir wollten uns diesmal hauptsächlich auf das Arrangieren in 2 Gefäßen konzentrieren, da wir diese Art - im Gegensatz zum futa-kabu-ike - bisher noch nicht geübt hatten.
2 Gefäße verwendet man im Shôka shinpûtai dann, wenn die räumliche Tiefe ein wichtiger Gestaltungsschwerpunkt sein soll. Bei einem "normalen" Shôka shinpûtai futa-kabu-ike ist man diesbezüglich doch sehr eingeschränkt. Die Hauptschwierigkeit besteht eigentlich darin, zusammenpassende Gefäße zu finden. Idealerweise sollten die "Töpfe" unterschiedlich groß sein, sonst aber gut harmonieren. Bei gleich großen Vasen muss man eben die Höhe der Arrangements variieren, damit ein räumlicher Effekt zustande kommt.
Wie bei allen Kombinationsformen (hauptsächlich aber im Moribana/Nageire)  arbeitet man 2 vollständige Arrangements, die sowohl einzeln wirken, als auch als Kombination zusammenspielen. Beim Shôka shinpûtai sollte man aber darauf achten, dass insgesamt nur 3 Materialien verwendet werden. Dabei bleibt es dem Arrangierenden überlassen, welche Pflanzen jeweils als shû, und ashirai benutzt werden. In der blauen Kombination beispielsweise ist die Spirea im breiten Gefäß shû, während in der hohen Vase die Nelke als shû fungiert. Um einen noch stärkeren Effekt zu erzielen, können die Farben der verwendeten Blumen variiert werden.
Neben Shôka shinpûtai wurden diesmal auch wieder Moribana - und zwar sowohl hito-kabu-ike als auch als Kombinationsform - und Jiyûka geübt. Bei uns ist das Programm nicht in Stein gemeißelt, wenn jemand z.B. für eine Prüfung oder Ausstellung üben möchte, ist das jederzeit möglich.

   
 


Mittwoch, 11. April 2012

Geteiltes Moribana bzw. Jiyûka

Diesmal haben wir uns beim Übungsabend mit einem Moribana futa-kabu-ike - das ist ein in 2 Wurzeln geteiltes Arrangement in einer Schale - bzw. mit einem geteilten Jiyûka nach den neuen Vorschriften beschäftigt. 
Wie bereits früher erwähnt, werden die althergebrachten Stile Moribana und Nageire eigentlich nicht mehr unterrichtet, aber nachdem die jetzt gültigen Regeln bisher leider nur in Japanisch vorliegen ist es schwierig, die neuen Formen des Jiyûka an die Übenden weiterzugeben. Alleine anhand von Bildern zu unterrichten - ohne die Erklärungen lesen zu können - ist mühsam. Deshalb werden in unserer Gruppe weiterhin die überlieferten Stile zusätzlich zu den neuen Regeln weitergegeben.
Bei einem Moribana futa-kabu-ike arbeitet man dergestalt auf 2 Blumenigeln verteilt, dass - wenn die beiden kenzan auf Deckung gebracht werden - ein komplettes Arrangement mit allen nötigen Elementen entsteht. Das ist der Unterschied zur Kombination, bei der in mehreren Gefäßen jeweils vollständige Arrangements angefertigt werden, die dann zusammen ein Gesamtwerk ergeben.
Das "neue" Jiyûka kennt ebenfalls eine geteilte Variante. Während es beim traditionellen Moribana bestimmte Regeln gibt, wie welche Pflanzen verwendet werden sollen (z.B. werden Zweige höher als Blumen arrangiert, da in der Natur die Bäume höher wachsen als die Blumen), richtet man sich beim Jiyûka nach dem Ausdruck, den man erzielen möchte. Bei den beiden Beispiele ganz unten liegt der Schwerpunkt auf der Betonung der Linie der verwendeten Hauptmaterialien, während die Zweige als "Füllstoff" und zum Anschluss an das Gefäß verwendet werden. Im Gegensatz dazu spiegeln die anderen Werke den natürlichen Zustand der Vegetation wider. Beide Arrangement-Typen haben ihren eigenen Reiz und es steht jeweils die lebendige Pflanze im Mittelpunkt. Es werden eben nur unterschiedliche Zugänge gewählt, wie diese Lebendigkeit am Besten gezeigt werden kann.