Unser traditioneller Workshop "Ikebana mit
Blütenzweigen" war auch heuer wieder ein großer Erfolg. Wir konnten wunderbare Pfirsichzweige – am Freitag ganz frisch aus Italien am Großmarkt
gelandet – verarbeiten. Dazu gesellten sich noch Palmkätzchen, Drehweide,
Spirea und als große Herausforderung ziemlich sparrige Forsythienzweige. Eine unserer
Damen brachte einen großen Berg Kornelkirschen mit, die ebenfalls Verwendung
fanden. Heuer waren sie durch die zu warme Witterung leider schon fast am Verblühen.
Aber so tolle, knorrige Zweige kriegt man am Großmarkt einfach nicht. An Blumen
hatten wir Seidenmohn, Anemonen, Freesien, Mimosen, Tulpen und Iris zur
Verfügung, dazu noch einige Traubenhyazinthen und als "Grünzeug"
blühenden Viburnum. Aus diesen "Zutaten" wurden diverse Shōka und Jiyūka
arrangiert. Eine unserer Ladies testete ein kleines Rikka shinpūtai, das bei
unserer Frühlingsausstellung gezeigt werden soll.
Freitagnachmittag begann der Unterricht mit Theorie und
Praxis eines Shōka shōfūtai isshu-ike
mit den Pfirsichzweigen. Jede von uns hatte 10 lange, verzweigt Zweige zur
Verfügung, aus denen sich jede Menge Linien gewinnen ließen. Nach dem Sortieren
nach Sonnen- und Schattenseiten (wir hatten Glück, die Zweige waren fast
durchgehend dunkel gefärbt) konnten wir uns dem Arrangieren unter besonderer
Beachtung der erforderlichen Biegung der Linien widmen. Zu Beginn waren die Zweige
noch ziemlich knospig, aber im Lauf des Workshops öffneten sich immer mehr der
Blüten.
Nach so viel Biegerei kam dann quasi als Entspannungsübung noch ein
linienbetontes Jiyūka an die Reihe. Seidenmohn, Drehweide, Narzissenblätter, der
Viburnum und als Akzent die blauen Blütchen der Traubenhyazinthen wurden dafür
verwendet. Gegen 20:00 beschlossen wir dann, dass es für den ersten Tag genug
sein sollte.
Samstagvormittag starteten wir mit frischer Energie in die
zweite Runde. Zuerst zum Aufwärmen die Vorführung eines Shōka shōfūtai nishu-ike mit Palmkätzchen und Tulpen
und danach kam die große Herausforderung eines Shōka mit sparrigen, kaum
biegbaren Forsythien und Iris. Gezeigt wurden sowohl die einteilige Variante
als auch die geteilte Version in Form eines modernen sui-riku-ike. Strafverschärfend kam hinzu, dass es am ganzen Großmarkt
nur genau 35 Zweige für 10 Teilnehmerinnen gab. Daher entschlossen sich zwei
der Damen, ersatzweise mit Kornelkirsche zu arbeiten, und ihre Forsythien zu
stiften. Dadurch war genügend Ersatzmaterial vorhanden, damit alle gut zurechtkamen.
Danach zur Auflockerung wieder ein Jiyūka, diesmal mit Spirea, Anemonen,
Freesien und Mimosen. Oder aber freies Arrangieren und
"Resteverwertung". Nach dem obligatorischen Aufräumen beendeten wir
gegen 17:30 den Workshop und brachten unsere Werke sicher nach Hause. Und wir
freuen uns schon auf die Neuauflage im kommenden Jahr.
Da einfach der Platz für 51 Fotos fehlt, hier nun
jeweils ein Arrangement jeder Teilnehmerin und zusätzlich vier besonders
gut gelungene Werke: