Pfingstrosen dürften zu den Lieblingspflanzen unserer
Ikebanesen zu zählen. Denn wie sonst ist es zu erklären, dass Übungsabende zu
diesem Thema so überaus gut besucht sind.
Der Seminarraum der ÖGG war
jedenfalls gestern mit allen verfügbaren Tischen vollgestopft und wir haben es
gerade noch geschafft, dass jede der Damen ein Plätzchen gefunden hat. Die
Abstände zwischen den Tischen waren dadurch sehr knapp, was zu einigem Gedränge
bei den Korrekturen geführt hat. Aber schlussendlich ist alles ohne gröbere
Verzögerungen (und ohne Missgeschicke) über die Bühne gegangen.
150 rote und 30
weißblühende Pfingstrosen standen für Shōka shōfūtai
(mit 7 Blüten) und natürliches Jiyūka
zur Verfügung. Und das Material wurde fast bis auf den letzten Stiel
verarbeitet.
Diesmal hatten wir mit den Pfingstrosen großes Glück. Straffe und
trotzdem halbwegs elegante Stiele und ein feines, gut erhaltenes Laub zeichnete
das kazai aus.
Die Blüten für das Shōka waren noch ziemlich geschlossen, daher werden die
Damen lange Freude daran haben. Die kürzeren Exemplare für das Jiyūka (es handelte sich um einfachblühende rote Päonien
und eine halbgefüllte weiße Sorte) waren bereits teilweise aufgeblüht und
brachten somit die nötige Üppigkeit in das Arrangement.
Neben einem natürlichen
Jiyūka isshu-ike
in 2 Farben wurde auch ein kreativeres Arrangement im Körbchen in Kombination
mit Zweigen und Glockenblumen vorgeführt. Dadurch konnte sich speziell der
Nachwuchs mit den unterschiedlichen Arrangier-Möglichkeiten vertraut machen.
Eine unserer Damen arbeitete mit Wiesenblumen anstelle von Pfingstrosen, da sie
beim letzten Übungsabend einige Schwierigkeiten mit dem Material hatte und üben
wollte. Diesmal sind ihr die beiden Arrangements sehr gut geglückt.