Mittwoch, 27. Januar 2016

Alle Jahre wieder ....


Nageire wird entweder geliebt oder gehasst – ich kenne keinen Ikebanesen in der Gruppe, der diesem Vasenarrangement gleichgültig gegenübersteht. Jedes Semester steht Nageire auf dem Programm und zwar meist im Frühling und dann wieder im Herbst, wenn die Zweige entweder in Blüte stehen oder schöne Herbstfärbung zeigen. Schließlich ist es mit Zweigen immer noch am Einfachsten, ein ansehnliches Arrangement hinzukriegen. 

Diesmal nutzten viele der Damen das Angebot, Material vom Großmarkt zu verwenden. Ist einfach günstiger, als im Gatsch durch die Botanik zu stapfen und nach passendem kazai Ausschau zu halten. Ginge es um Shōka shōfūtai, läge die Sache ganz anders. Da ist es immer von Vorteil, sich die Zweige genau anzuschauen, die man später verarbeiten möchte. Einige Teilnehmerinnen trieben auch Zweige aus dem eigenen Garten vor oder plünderten die Blumenhandlungen. 

Jedenfalls gab es genügend Auswahl an Kornelkirschzweigen, die dann mit roten Anemonen und kleinblättrigen Eukalyptus als Grünzeug verarbeitet wurden. Quitten, Blutpflaumen und Weichseln waren auch vertreten und neben den Anemonen fanden Rosen und Bouvardien ebenfalls ihren Platz.

Das Können der Damen reichte vom ersten Versuch bis zum Profi und die Diversität der fertigen Arrangements war erstaunlich. die meisten waren mit ihren Werken zufrieden. Obwohl man im Nageire die Technik nur durch ständiges Üben verfeinern und perfektionieren kann waren doch alle froh, dass jetzt erst einmal bis zum Herbst wieder Ruhe ist, bevor das nächste Mal Nageire auf dem Programm aufscheint (und wer weiß, wenn es mit der Japanreise im November klappt, wird die Vertretung sicher ihr eigenes Programm durchziehen). 

 

Freitag, 22. Januar 2016

Monatstreffen Ikebana International


Für das erste Monatstreffen von I.I. Chapter #223 im neuen Jahr war gleich einmal ein Workshop geplant, und zwar eine Einführung in das Shōka shinpūtai der Ikenobō-Schule. Die Chapterpräsidentin hat mich eingeladen, den TeilnehmerInnen dieses Arrangement ein wenig näher zu bringen. 
Ich war schon sehr gespannt, wie die Mitglieder anderer Schulen an die Aufgabe herangingen. Von den Gefäßen her gab es keine Probleme, die meisten verfügten über passende Vasen und für den Notfall brachte ich einige Leihgefäße und auch Kies mit. An kazai gab es vorgetriebene Kirschzweige – knapp vor dem Aufblühen – in Weiß und Rosa, dunkelrote Gerbera, orangefarbene Freesien, leuchtend gelbe Tazetten mit recht schönen Blättern, Typha-, Xanadu- und Anthurienblätter.
Nach einer kurzen theoretischen Einführung, Hinweisen zu möglichen Materialkombinationen und der Vorführung eines Beispielarrangements wurden die Anwesenden auf das Material losgelassen. Und sie haben sich richtig reingekniet! Man konnte sehen, dass die Damen und Herren ihren Spaß an der Sache hatten.
Nach einer abschließenden Korrekturrunde wurden die Werke stolz präsentiert, fotografiert und allgemein bewundert. Der Tenor des Workshops lautete: Das sollten wir wieder einmal machen. Was kann man sich mehr erhoffen….


Mittwoch, 13. Januar 2016

Erstes Treffen im neuen Jahr


Das erste Ikebanatreffen im neuen Jahr stand wie üblich im Zeichen eines festlichen Arrangements zum Jahresbeginn. 
Über die Bedeutung des Neujahrsarrangements shō-chiku-bai und die dahinterstehende Pflanzensymbolik ist hier schon des Öfteren geschrieben worden. Da es uns am entsprechenden Material mangelt (besonders der dickstämmige Bambus ist das Problem), werden wir wohl nie ein richtig gutes traditionelles shō-chiku-bai hinkriegen. 
Also beschränken wir uns darauf, ein Ikebana zum Jahresbeginn in einer modernen Form wie Jiyūka oder Shōka shinpūtai zu arrangieren. Dabei verwenden wir mindestens eine "Zutat" aus dem Angebot der traditionellen Materialien. Kiefer, Bambus oder blühende Zweige und eventuell auch kazai mit roten Beeren (für Reichtum, ganz wichtig!) kombiniert mit Blumen und das alles eher üppig arrangiert – das sollte das neue Ikebanajahr würdig begrüßen. 
Der Übungsabend war sehr gut besucht, was hoffentlich ein gutes Omen für die kommenden Veranstaltungen ist. Obwohl – der nächste Übungsabend beschert uns Nageire, da kann es gleich wieder zu "unerklärlichen Ausfällen" kommen. Man wird sehen….