Mittwoch, 28. September 2022

Shōka sanshu-ike kabu-wake

Der gestrige Übungsabend dauerte länger als üblich, da wir nicht nur ein etwas anspruchsvolleres Arrangement auf der Agenda hatten, sondern weil es jede Menge bezüglich unserer anstehenden Ausstellungen zu besprechen gab. 
Am 1. Oktober findet die Lange Nacht der Museen im Gartenbaumuseum statt und dafür sollen einige Arrangements ausgestellt werden. Quasi ein kleiner Vorgeschmack auf unsere Herbstausstellung, die gleich im Anschluss über die Bühne gehen wird. 
Es galt, letzte Details zu besprechen, Aufgaben zu verteilen und Materiallisten zu erstellen, bevor wir zum eigentlichen Zweck unseres Treffens gelangten. 

An der Ikebana-Front ging es diesmal um Shōka sanshu-ike kabu-wake mit Herbstmaterial. 
Die Kombination aus Ginster, Hahnenkammcelosien und kleinen Chrysanthemen wirkte durch die Farben Grün-Rot-Weiß ziemlich festlich, allerdings gab es (auch durch die sehr mächtigen Celosien) hinsichtlich des Aufbaus relativ wenig Variationsmöglichkeiten. 
Wenn das gewählte Gefäß für eine geteilte Form nicht gut geeignet war, konnte auch hito-kabu-ike gearbeitet werden. 

Wer sich noch nicht an Shōka heranwagen wollte, konnte aus den Materialien auch ein Freestyle gestalten. Auch bestand die Möglichkeit, selber Pflanzen zusammenzusuchen und einen Eigenentwurf umzusetzen.

Die feinen Linien des Ginsters, der ganz frisch war und sich sehr gut verarbeiten ließ, führten leider dazu, dass einige der Arrangements beim Fotografieren abgeschnitten wurden. Jetzt haben wir zwar eine Kamera mit relativ großem Display, aber trotzdem passieren immer wieder solche Missgeschicke. 
Das mag auch daran liegen, dass der gestrige Fotoplatz nicht ganz optimal platziert war. Da die ÖGG zeitgleich mit unserer Ausstellung die Herbsttage veranstaltet und dafür ebenfalls einiges vorzubereiten ist, war es im Seminarraum einigermaßen voll. Und den Fotoplatz in Vollausstattung (inklusive Stativen für den Hintergrund) im Vorraum aufzubauen lohnt sich nur für Workshops, da ja alles auch wieder abgebaut und verstaut werden muss.
 

Freitag, 23. September 2022

Monatstreffen Ikebana International

Nach einer gefühlten Ewigkeit gab es wieder ein Treffen der Mitglieder von Ikebana International Chapter Vienna #223. Wir versammelten uns im Garten unserer Präsidentin und betätigten uns erst einmal handwerklich.
Unzählige Bambusrohre – frisch und auch bereits etwas abgelagert – in unterschiedlichen Dicken warteten darauf, verarbeitet zu werden. Da es sich um Überbleibsel der Sōgetsu-Ausstellung im Restaurant Sichuan im Juni handelte, wiesen viele der Stangen Bohrungen und Bearbeitungsspuren auf. Das war aber kein Hindernis, sondern manchmal sogar von Vorteil für die Neugestaltung. Die Wiederverwendung von Materialien ist ein gutes Beispiel für nachhaltiges Handeln. 

Verschiedene Sägen, Bohrmaschine und sonstiges Werkzeug stand zur Verfügung und die Damen und Herren der Sōgetsu-Fraktion begannen teilweise gleich im Freien mit Aufbau und Ausgestaltung ihrer Kreationen. 
Es wurde fleißig gebohrt, gehämmert und gesägt, um die Grundgerüste der Arbeiten zusammenzusetzen. Neben großen Arrangements wurde auch im Kleinen gearbeitet, immer angepasst an das zusätzlich vorhandene Pflanzenmaterial. 

Mir stand nicht der Sinn nach einer Installation, ich wollte in schlichten Bambusvasen arbeiten. Also suchte ich mir eine passende Stange ohne störende Löcher oder Risse aus und sägte zwei schöne Stücke zurecht. Mit der tollen Japansäge war das kein Problem und schnell erledigt. 
Das Nodium diente zugleich als Wasserbehälter und mit ein wenig Oasis waren die Vasen fertig. Daheim werden die Rohre mit einem passenden Einsatz versehen und weiterverwendet – dann aber auf dem Kopf stehend und mit dem Nodium im unteren Bereich. 
Bespielt habe ich die Vasen mit Buschklee, Chrysanthemen und Hagebutten, dazu noch etwas Kleinkram. So entstand eine herbstliche Freestyle-Kombinationsform. 

In der Zwischenzeit waren auch die anderen Arbeiten vollendet worden und wurden ins Haus geholt (was teilweise gar nicht so einfach war – auf dem Rasen konnte man die Stangen etwas in den Boden drücken und somit stabilisieren), um vor der Kamera präsentiert zu werden. Die Vorstellung und Besprechung der einzelnen Arbeiten wurde via Zoom übertragen, damit auch jene Mitglieder teilhaben konnten, die nicht persönlich anwesend waren. Diese haben zuvor Bilder ihrer Umsetzung des Themas beigesteuert. 
Das zusätzliche Fotografieren wäre etwas zu kompliziert gewesen, deshalb hier nur meine Arbeit, die ich daheim nochmals aufgebaut habe. Sämtliche Werke sind aber später auf der Homepage des Chapters zu sehen. 

Nach der Besprechung der Arbeiten haben wir das Treffen bei kulinarischen Köstlichkeiten und angeregter Unterhaltung ausklingen lassen. Und wir freuen uns schon auf das nächste Treffen im Oktober.

Dienstag, 13. September 2022

Ikebana zum Mondfest

Unser Übungsabend war diesmal eher spärlich besucht, da sich einige der Damen und Herren wegen Urlaub oder Erkrankung abgemeldet haben. Außerdem sind die Lehrerinnen unter unseren Mitgliedern aufgrund des Schulbeginns voll im Stress. 
Also hat sich eine kleine Runde mit Ikebana zum Thema Mondfest beschäftigt. 

Wir hatten verschiedene Sorten Miscanthus zur Verfügung (größtenteils ohne Wedel, denn der panaschierte mit den schönen Blättern ist noch nicht so weit) und auch Diamantgras, dazu Ahorn oder Schneebeere und verschiedene Sorten Chrysanthemen. 
Für Shōka sanshu-ike gab es gelbe Santinis, im Freestyle wurden mittelgroße gelb-rote Exemplare verwendet und für Shimpūtai standen einzelblütige weiße Chrysanthemen zur Verfügung. Wer wollte, brachte selbst Material mit. 

Mit herbstlich verfärbten Blättern sieht es gar nicht gut aus, die sind aufgrund des heißen Sommers entweder gleich vertrocknet oder noch überwiegend grün. Aber wir haben im Oktober ja nochmal die Chance, das Mondfest zu begehen. Bis dahin werden sich sowohl Wedel als auch verfärbtes Laub bilden. 

Hier nun die Arbeiten, die während des Übungsabends entstanden, sowie einige Hausübungen.
Freestyle
Shōka sanshu-ike
Shōka shimpūtai