Mittwoch, 27. April 2016

Jiyūka in mehreren Gefäßen

Der gestrige Übungsabend in der ÖGG stand unter dem Thema "Jiyūka in 2 oder mehr Gefäßen", wobei auch Einzelgefäße mit mehreren Öffnungen bzw. Schalenarrangements mit 2 oder mehr kabu miteingeschlossen waren. Es wurde wieder Material vom Großmarkt zur Verfügung gestellt, die Damen aber gebeten, wenn möglich auch noch eigenes kazai mitzubringen. 
Da man nie so genau weiß, in welchen "Töpfen" gearbeitet wird – die Größe kann vom aschenbechergroßen Väschen bis zur großen Schale reichen – ist die Materialauswahl nicht immer einfach. Diesmal gab es Seidenmohn, und zwar die heimische Variante, die wesentlich zarter und kleinblütiger ist als der italienische Riesenmohn. Dazu als Strukturmaterial Ruscus, Limonium als Füllmaterial und kleine, sternblütige Nelken als Kontrastblume. 
Die Damen brachten zusätzlich blühende Spirea und Apfelzweige mit, Hostablätter und verschiedene Blumen aus Topf und Garten. Das ergab eine nette Mischung, die gut zum Großmarktmaterial passte. 
Die Gefäßvariation war wirklich recht bunt. Große Keramik-suiban, Vasen und Schalen in verschiedenen Kombinationen und Größen und auch ein Gefäß mit 2 Öffnungen war vertreten. Ebenso bunt waren die Ergebnisse des Übungsabends. Vom sehr naturnahen, moribana-artigen Schalenarrangement bis zum kreativen Jiyūka reichte die Bandbreite. Jeder kann sich hier selbst davon überzeugen....
 
  
 

Sonntag, 17. April 2016

Monatstreffen Ikebana International



Beim April-Treffen von Ikebana International Chapter Vienna #223 ging es nicht nur um die Generalversammlung inklusive Wahl des Vorstandes, sondern auch um Miniatur-Ikebana. 
Die Mini's der Sogetsu-Schule gehen zurück auf von Kasumi Teshigahara, zweite Iemoto der Sogetsu Schule, die sich in den 1960ern und 70ern intensiv mit diesem Stil beschäftigte. Möglichst kleine (Keramik)gefäße (Höhe bis etwa 7 cm) werden in Gruppen "bespielt", wobei man Details von Blumen, Blüten und Blättern in den Mittelpunkt rücken kann. Durch die Kombination von Details unterschiedlicher Blumen auf kleinstem Raum in kleinster Dimension wird eine verzauberte Landschaft geschaffen. 
Manchmal wird das Miniatur-Ikebana auch als dem Zenaibana zugehörig beschrieben. Dabei handelt es sich um ein modernes, abstraktes Ikebana-Werk. Neben Miniaturen zählen auch Ikebana-Objekte, Mobile und Reliefs zum Zenaibana (siehe Ayako Graefe, Ikebana – Geist und Schönheit japanischer Blumenkunst). 
Die Ikenobō-Schule kennt ebenfalls ein Miniatur-Ikebana, das wird aber in den meisten Fällen als Einzelarrangement präsentiert, wobei das fertige Werk das Format 15 x 20 cm nicht überschreiten sollte. Es gibt keinerlei Vorschriften, wie das Gefäß aussehen soll – es kann sich von der Lippenstifthülle bis zum Parfumflacon, von der Filmdose bis zur Mokkatasse um jedes mögliche Gefäß handeln. Auch das Material der Vase ist nicht vorbestimmt. Man muss lediglich auf die Harmonie von Pflanze und Gefäß achten, die Proportionen müssen stimmen.
Das Monatstreffen war sehr gut besucht. 22 Mitglieder tummelten sich in der Räumlichkeiten der Studiogalerie. Hier nun einige der präsentierten Arbeiten:

 
   
 
   

Mittwoch, 13. April 2016

Shōka shōfūtai sanshu-ike


Diesmal hatten wir recht außergewöhnliches Material für unseren Übungsabend zur Verfügung: Jede der Damen erhielt 2 Stiele Curcuma – und zwar welche mit dunkelrosa Blüten – mit Blatt, Spirea-Zweige und interessante gelblich-grüne Chrysanthemen aus der Art Tanacetum (Mutterkraut). Der Nachwuchs arbeitete mit zierlichen Tulpen anstelle der Chrysanthemen. 
Zwar hat man beim Shōka sanshu-ike eigentlich ziemlich viele Variationsmöglichkeiten, aber die Materialzusammenstellung ließ diesmal nicht so viele Varianten zu. Für den tai eigneten sich halt nur die Chrysanthemen und die Spirea war nicht üppig genug, um den Curcuma-Blüten den Rang abzulaufen. Die Unterschiede bestanden meist nur darin, wie viel Blätter eingesetzt wurden und ob die zweite Curcuma als mae, ushiro oder im soe zur Geltung kam. Die ungewöhnliche Farbe der Chrysanthemen harmonierte wunderbar mit den dunklen Blüten und Blättern der Curcuma. 
Beim Jiyūka entschieden wir uns für ein tate-no-hana mit Betonung der Linie. Die Curcumablätter wurden nicht verwendet, da diese viel zu stark gewesen wären, um von den kleinen Tulpen ausbalanciert zu werden. So entstand ein recht schlicht wirkendes Jiyūka, dem die schwingenden Spirea-Zweige den nötigen Schwung gaben. 
Eine unserer Damen war leider so schnell mit dem Zusammenpacken, dass dieses Arrangement der Fotorunde entkommen ist.