Quasi als Abschluss unserer Frühlingsausstellung
organisierten wir einen Wochenendworkshop für Neueinsteigerinnen und Fortgeschrittene
zum Thema Jiyūka. Diese Idee scheint ganz gut gewesen zu sein, denn 4 neue
Damen, die durch die Ausstellung auf uns aufmerksam geworden waren, stießen zu
unserer Gruppe. Zusammen mit 11 Damen der Stammbesatzung ergab das einen mehr
als gut gefüllten Seminarraum in der ÖGG. Der Fototisch musste in den Vorraum
ausweichen und als Zwischenlager der fertigen Arrangements benutzten wir die Tische
im Halbstock. Trotzdem ist es zeitweise etwas eng geworden. Speziell das
gemeinsame Mittagessen am Samstag konnte nicht wie üblich rund um den großen
Tisch stattfinden. Aber wir werden noch auf die optimale Tischverteilung draufkommen
und beim nächsten Workshop eventuell das Sitzungszimmer der ÖGG für das
Mittagessen verwenden.
Freitag
starteten wir mit einem natürlichen Jiyūka im Moribana-Stil mit Zierjohannisbeere
oder Schlehe und Eustoma. Danach ein fläche- und massebetontes, querformatiges Jiyūka
mit Gerbera, Minianthurien + Blättern und Schleierkraut. Die Fortgeschrittenen
tobten sich zwischenzeitlich mit eigenen Entwürfen aus und arbeiteten neben Jiyūka
auch Shōka und ein Landschaftsarrangement.
Samstag stießen die anderen drei Neueinsteigerinnen zu uns und der
Unterricht begann mit einer Gegenüberstellung, wie sich Gefäßauswahl und Fußpositionen
auf den Ausdruck des Arrangements auswirken. Narzissen, Spirea und
Stiefmütterchen wurden sowohl in einer Standardschale mit enger kabu, in einer länglichen Schale mit 2 getrennten
Wurzeln und in einer Vase in perspektivischer Anordnung arrangiert. Um die
Ablenkung durch Extraeinflüsse möglichst gering zu halten, waren alle Gefäße
schwarz. Nicht nur die Neulinge waren von der direkten Gegenüberstellung
angetan, auch die Fortgeschrittenen hatten so manches Aha-Erlebnis.
Des Weiteren gab es wieder ein natürliches
Jiyūka, diesmal mit wilder Zwetschke, gelben Ranunkeln und lila Limonium – ein recht
guter Farbkontrast. Zuletzt dann ein Arrangement mit Seidenmohn, Asparagus,
Magnolienblättern und Solidago. Leider hatten wir diesmal mit dem Seidenmohn
ziemliches Pech. Die Lieferung kam zwar direkt aus Italien, aber während des
Transports dürfte einiges schief gelaufen sein (zu kalt und feucht?). Die
Blüten waren in den Hüllblättern verschimmelt, was aber von außen leider nicht
zu sehen war. Immerhin, etwa die Hälfte der Blumen konnten wir verwenden, wenn
sie auch nicht optimal waren.
Nach den
doch recht heftigen letzten Wochen mit Puchberg-Seminar, Frühlingsausstellung,
den regulären Übungsabenden und 2 Workshops können wir uns jetzt ein wenig
erholen, bevor es in 2 Wochen wieder weitergeht.
Hier nun einige Bilder von unseren Arbeiten.
Natürlich nur eine Auswahl, denn in Summe sind etwa mehr als 70 Ikebana
entstanden.
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