Mittwoch, 20. August 2014

Spätsommerliches maze-ike

Der Jahreszeit angepasst, beschäftigten wir uns gestern mit Shôka shofûtai sanshu-ike maze-ike bzw. mit einem natürlichen Jiyûka. Vom Großmarkt gab es neben Panicum (Hirse) noch eine interessante, violett blühende Rauhblattaster und weiße Eustoma als drittes kazai. Für das Jiyûka kamen zusätzlich noch blaue Disteln als Kontrastmaterial dazu. Wer wollte, konnte natürlich auch mit selbst mitgebrachten Materialien arbeiten.
Es war interessant zu sehen, dass trotz der gleichen Blumen sowohl die Shôka- als auch die Jiyûka-Arrangements eine hohe Variabilität aufwiesen. Das beweist einmal mehr, dass man auch innerhalb einer vorgegebenen Form gewisse Spielräume für die eigene Kreativität hat. 
Das Shôka maze-ike - egal ob mit 2 oder 3 kazai - ist ein typisches Spätsommer-Arrangement. Die Impression einer Wiese im anbrechenden Herbst lässt sich mit Gräsern und (Wild-)Blumen wunderbar vermitteln. Wie der Name schon sagt, ist ein maze-ike ein "vermischtes" Arrangement. Die verwendeten Materialien stehen zwar eng in Gruppen beisammen, die Linien selbst vermischen sich aber im oberen Bereich und vermitteln ein wenig die ungezähmte Natur (selbstverständlich innerhalb der Ikebana-Regeln, geht ja gar nicht anders .....).
Auch beim Jiyûka  versuchten wir, die Pflanzen sortenweise in Gruppen zu positionieren. Wir arrangierten sozusagen aus jedem kazai die Hauptlinien eines Jiyûka, nur in unterschiedlichen, abgestuften Höhen. Mit den Eustoma arbeiteten wir üppiger, um einen abgerundeten Gesamteindruck zu erzielen.
Natürlich stammten die Blumen unserer Arrangements aus dem Blumenhandel und nicht aus der freien Natur, aber sowohl die Astern als auch die Eustoma sind ursprünglich Steppenpflanzen. Das gleiche gilt auch für Cosmeen, Enzian und Goldruten. Pflanzen, denen ein gewisser "wilder" Ausdruck fehlt, sollten besser nicht für maze-ike verwendet werden.
Hier nun die Ergebnisse unseres Übungsabends - der wieder einmal sehr gut besucht war:
 

Sonntag, 3. August 2014

Wochendworkshop Rikka und Jiyûka

Unser Wochenendworkshop beschäftigte sich diesmal mit dem Thema Rikka. Für die Fortgeschrittenen stand ein Rikka shofûtai issô-no-mono mit sommerlichen kazai auf dem Programm. Zwei unserer Nachwuchslehrerinnen erhöhten den Schwierigkeitsgrad der Übung: Eine Lady setzte einen Eigenentwurf um, während die andere sich auf Rikka shinpûtai und Jiyûka konzentrierte - sehr mutig und die Ergebnisse belohnten sie für den Extraaufwand!
Der Freitag war der Theorie und dem Aufbau des Demo-Arrangements gewidmet. Am Samstag durften die Teilnehmerinnen dann selbst Hand anlegen und das theoretische Wissen in die Praxis umsetzen. Das Rikka war vom Aufbau her nicht besonders kompliziert sondern eher Standard, nur der bestand diesmal aus Blättern, die ein wenig Fingerspitzengefühl erforderten.
Üblicherweise machen wir den ganz gerne aus Säulenasparagus, da ist die Linienführung gut erkennbar und das Material liefert die nötige Fülle. Diesmal wurden 3 x 3 Gladiolen- oder Irisblätter benutzt, die zuvor schön gedrahtet, zusammengefaltet und in die richtige Richtung gebogen/geneigt werden mussten. Wie gesagt - Fingerspitzengefühl nötig. Im Endeffekt entstanden luftig-leichte Rikka mit hochsommerlichen Blumen und Gräsern.
Samstag gab es dann noch eine Überraschung, als eine weitere Teilnehmerin für den Jiyûka-Kurs auftauchte. Da ist mit der Informationsweitergabe wohl etwas schief gelaufen. Immerhin, wir hatten ausreichend Blumenmaterial zur Verfügung und auch Gefäße und Werkzeug ließen sich auftreiben. In solchen Fällen ist der Fundus im stets zu kleinen Kasten recht nützlich. Hier nun die Bilder unserer Werke.

die "Standard"-Rikka  und der Eigenentwurf

Rikka shinpûtai
 
  auch ein Denka hat sich eingefunden ....

... und Jiyûka, soweit das Auge reicht