Dienstag, 22. Mai 2012

Seminar Fürstenried - suna-no-mono


Nachdem wir uns gestern mit dem isso-no-mono-Rikka so richtig aufgewärmt hatten, ging es heute gleich noch eine Stufe schwieriger weiter. Es stand ein modernes suna-no-mono mit kusamono auf dem Programm, nach Wunsch entweder hito-kabu-ike oder auch futa-kabu-ike. Die dazugehörige Theorie wurde uns wieder sehr ausführlich erklärt, mit Exkursionen in die japanische Geschichte und die Entwicklung des Ikenobô-Ikebana. Zudem zeigte uns Prof. Akino – der wiederum extrem schnell arrangierte – einige Tricks, wie man mit wenig (Zeit)Aufwand tolle Ergebnisse erzielen kann.
Wer ein entsprechendes Gefäß mitgebracht hatte, versuchte sich natürlich am geteilten Arrangement. Da die Elemente der Zentralachse (shô-shin, , maeoki und ushiro-gakoi) und die dome sowohl in okabu als auch in mekabu aus unterschiedlichen kazai zu bestehen haben, war der Materialaufwand natürlich entsprechend hoch. Und passende kleine Blümchen für den Mini-mekabu waren gar nicht so einfach aufzutreiben.
Wir haben eine sehr moderne Form des suna-no-mono futa-kabu-ike gearbeitet, da gibt es unzählige Variationen, wie das Arrangement geteilt werden kann. Zusätzlich sollte bei solchen modernen Formen immer der Blickpunkt auf eine bestimmte Linie gelegt werden. Außerdem erhielten wir die Information, dass auch ein "normales" Rikka als futa-kabu-ike in 2 Gefäßen ausgeführt werden kann und dabei automatisch zu einem suna-no-mono mutiert (als Kennzeichen dieses Arrangements gilt, dass es breiter als hoch zu sein hat). Allerdings sollte man ein "echtes" suna-no-mono nicht auf 2 Gefäße aufteilen, da sonst der Charakter des Arrangements - es wird eine Insellandschaft umgeben vom Meer dargestellt - verloren geht. Die meisten von uns haben den uke besonders stark betont, dadurch musste der hikae als hidari-nagashi ausgeführt werden und der eigentliche nagashi nur als za. Hätte man diesen Linientausch nicht durchgeführt, wäre das Arrangement auf in-kata überproportional stark erschienen und optisch gekippt. Hier nun wieder das "Vorbild" und unsere Ergebnisse:

 Prof. Akino erklärt, wie man Iris für den richtig vorbereitet - mit Übersetzerin Yûko Tolle; daneben sein fertiges Arrangement
 
 
 
 

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