Montag, 21. Mai 2012

Seminar Fürstenried - Shôkatag


Der dritte Seminartag stand ganz im Zeichen des Shôka: Vormittags gab es eine sehr ausführliche Theorieeinheit über Shôka shofûtai und am Nachmittag durften wir uns mit Shôka shinpûtai beschäftigen. Da sich für den Sonntagvormittag viele Gäste für eine Schlossführung angemeldet hatten, wurde der theoretische Unterricht von Prof. Akino wieder im Festsaal im 1. Stock abgehalten.
Wir sollten ein Shôka shofûtai sanshu-ike arrangieren und hatten dafür folgende Materialien zur Verfügung: 3 blaue Agapanthus, 2 rosa-weiße Eustoma und mehrere Blätter der Iris germanica. Professor Akino verwendete Agapanthus als shin, shin-ashirai und shin-mae-ashirai, dazu Irisblätter als shin-ushiro-ashirai und soe sowie Eustoma als nejime. Unsere Vorgabe war, dass wir das Beispielarrangement möglichst nicht kopieren sollten. Nach dem Mittagessen korrigierte Prof. Akino in Windeseile unsere 46 Shôka-Versuche und erklärte uns dann die wichtigsten Punkte zum Shôka shinpûtai.
Für dieses Arrangement hatten wir 2 Stiele Schleierkraut, 5 Godetien und 2 blaue Ageratum zur Verfügung, zusätzlich dazu auch das übrig gebliebene Material vom Vormittag. In seinem Arrangement verwendete Prof. Akino das Schleierkraut als shu, 2 Godetien als yo und das Ageratum als ashirai und zum Abschluss zum Gefäß hin. In den theoretischen Ausführungen erklärte er uns, dass das Wichtigste am Shôka shinpûtai – neben der Lebendigkeit der Pflanzen – die Individualität des Arrangements sei. Man solle die Pflanzen so verwenden, wie man es im Shôka shofûtai nicht machen darf und damit eine neue Ästhetik der Pflanzen zum Vorschein bringen. Außerdem sollte man, nach dem sorgfältigen Auswählen des kazai, in möglichst kurzer Zeit das Arrangement fertigstellen – er sprach von etwa 3-5 Minuten. Das ist für uns natürlich illusorisch, aber wie Prof. Akino immer wieder betont, das Üben ist das Wichtigste am Ikebana (neben der Freude am Arrangieren natürlich!). Die Korrektur erfolgte wieder im Eilzugstempo – eine mehr als reife Leistung bei den vielen TeilnehmerInnen.
Nach dem Abendessen beschäftigten sich die Blumenverantwortlichen mit dem Verteilen der Pflanzen für das morgige Rikka shofûtai, während einige andere die Ausstellungsarrangements abbauten und die Podeste und hohen Stellwände wieder in ihre Einzelteile zerlegten. Innerhalb kurzer Zeit erinnerte nichts mehr an eine sehr gut besuchte und auch überaus hochwertige Ausstellung. Rechtschaffen erledigt saßen wir noch eine Weile im Freien beisammen und ließen den Tag Revue passieren, bevor wir uns zum Kräftesammeln in unsere Quartiere zurückzogen.
Hier nun die Arrangements von Prof. Akino und unsere Umsetzungsversuche, die uns – meiner Meinung nach - sehr gut gelungen sind:

 Arrangements von Prof. Akino

 
   
 

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