Rikka-Tag – immer sehr
anstrengend, sowohl für den Sensei als auch für uns Lernende. Wir müssen
versuchen, das Rikka in der vorgegebenen Zeit zu vollenden und der Meister darf
dann Schwerarbeit leisten und unsere Werke korrigieren.
Diesmal gab es zu
Beginn nur eine kurze theoretische Einführung, bei der die geschichtliche Entwicklung
des Rikka abgehandelt wurde. Dass startete gleich die Demo von Professor
Toyoda. Da die Rikka-Erfahrung der TeilnehmerInnen von nicht vorhanden bis
weite fortgeschritten reichte, gab es eine Kompromisslösung: Vorgeführt wurde
eine Standard-Schulform (san-kashi-zukai),
welche vom Rikka-Nachwuchs möglichst exakt nachgearbeitet werden sollte. Die
anderen TeilnehmerInnen sollten – je nach Kenntnisstand – Modifikationen vornehmen
bzw. gleich mit anderen Materialzusammen-stellungen arbeiten.
Kurz nachdem wir
mit unseren Rikka begonnen hatten, "duftete" der Seminarraum ziemlich
kräftig nach Zwiebelgewächsen. Die wunderbaren Allium, die für die Hauptlinien
verwendet wurden, machten sich olfaktorisch überdeutlich bemerkbar. Zusätzlich
hatten wir noch Irisblätter, blassviolette Eustoma, Säulenasparagus,
panaschierte Hostablätter, kleine Chrysanthemen, lachsfarbenes Hypericum und Solidago
zur Verfügung. Das fertige Rikka bestach durch verschiedene Grüntöne, die durch
die zurückhaltenden Farbakzente noch besser zur Geltung kamen und ein
Arrangement voll schlichter Eleganz ermöglichten.
Während der Korrekturrunde
erhielten wir speziell bei den fortgeschritteneren Arrangements wertvollen praktischen
Unterricht, indem Sensei Toyoda uns die richtige Anwendung von z.B. irogiri, kusa-michi oder auch nobori-dō
demonstrierte. Und wider Erwarten haben wir es alle zeitgerecht geschafft,
fertig zu werden und auch die Korrekturrunde endete ziemlich pünktlich knapp
vor dem Abendessen.
Morgen steht zum Abschluss Rikka shinpūtai auf dem Programm
und Sensei Toyoda hat uns zusätzlich eine kleine Vorführung eines tate-hana, der Vorstufe des Rikka
versprochen. Dieses Arrangement ist wegen seiner geringen Größe und auch wegen
des bescheideneren Materialaufwandes derzeit wieder sehr beliebt. Man sieht,
alles kommt irgendwann einmal wieder, und sei es auch nach Jahrhunderten ;-)
issō-no-mono-Rikka von Sensei Toyoda
unsere fertigen Werke - sind ja gar nicht so schlecht geworden
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