Mittwoch, 29. März 2017

Bastelstunde mit Nageire


Beim gestrigen Übungsabend in der ÖGG durften wir uns wieder einmal an einem "echten" Nageire versuchen. 
Das traditionelle Vasenarrangement ist jetzt Teil der neuen Jiyūka, wird aber nicht mehr nach den althergebrachten Regeln unterrichtet. Jetzt heißt es "Jiyūka in einer Vase" und die Befestigung kann sowohl mit kenzan, in Steckmasse, Drahtgeflecht oder Ähnlichem, oder eben traditionell mit kubari erfolgen. 
In den meisten Fällen versucht man natürlich, einen kubari zu vermeiden, schließlich bedeutet das eine ganze Menge Spielerei. Speziell wenn man ein eher üppiges Vasenarrangement gestalten will, kann das mit dem kubari Probleme verursachen. Ich bin aber der Meinung, dass die Nageire-Technik wichtig ist, um später ein Gefühl für die klassischen Befestigungstechniken in Shōka und Rikka zu entwickeln. 

Also wurde fleißig gebastelt (und ein wenig gestöhnt). Das Material war auch nicht gerade einfach. Drachenweide und gelbe Ranunkeln wurden vom Großmarkt geholt. Die Weide wies leider nur wenige Verbänderungen auf und die Zweige waren recht gerade, fast ohne Verzweigungen. Also mussten mindestens 2 Äste irgendwie in der Vase verkeilt werden, damit das Arrangement halbwegs Raum umschloss und nicht mickrig wirkte. Und dann brauchte man auch noch Platz für die Blumen. Glücklich, wer selbst einen schönen (verzweigten) Ast mitgebracht hatte. 

Alle Damen haben sich aber sehr tapfer geschlagen, auch wenn es sich teilweise erst um den zweiten oder dritten Nageire-Versuch handelte. 
Unsere Nachwuchs-Ikebanesin durfte natürlich in der Schale arbeiten, schließlich will man niemanden verschrecken. Aber im Herbst, wenn es das nächste Nageire gibt, wird sie sicher auch den ersten Versuch wagen. 

Zusätzlich bot der gestrige Abend auch die Möglichkeit, für die Frühlingsausstellung zu üben. Schließlich will man Sachen ausprobieren und nicht völlig unvorbereitet an die Sache herangehen. Ab Dienstag steigt dann das große Arrangieren, Mittwochabend findet die Eröffnung statt, zu der wir die Vizedirektorin des Japanischen Kulturinstitutes erwarten.

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