Mittwoch, 29. Oktober 2014

Perspektivisches Jiyûka

Der gestrige Übungsabend war wieder einmal überaus spannend. Da sich einige Damen auf Herbsturlaub befanden und wir eine kleine Truppe waren, wurde jedes Arrangement direkt am Fotoplatz besprochen und korrigiert. Ein ziemlich intensiver Unterricht, aber sehr lehrreich.
Auf dem Programm stand ein perspektivisches Jiyûka mit Schwerpunkt Linie. Die meisten verwendeten Miscanthus als Strukturmaterial, aber eine der Damen probierte stattdessen Zweige. Dadurch entstand eine horizontale Form, im Gegensatz zu unseren eher aufrechten Arrangements.  
Heuer war wieder einmal ein Jahr, in dem der Miscanthus gracillimus zur Blüte kam. Die zarten Blätter und Halme mit den graziösen Blütenrispen harmonierten wunderbar mit den altrosa Eustoma und den kräftig-gelben Spinnen-Chrysanthemen. Dazu dann noch Hypericum mit dunklen Früchten und dekorativen kleinen Blättern als Unterstützung - ein typisches Herbstarrangement eben, das durch das Gras Leichtigkeit ausstrahlte. Die Variante mit den Zweigen wirkte dagegen deutlich kräftiger und irgendwie erdverbunden. Samenstände von Echinacea setzten punktförmige Akzente und bildeten gleichzeitig die Verbindung zwischen Zweigen und Blumen. Beim yoko-no-hana muss man besonders auf die sorgfältige Gestaltung der beiden kabu achten. Während die Gräser auch mal wild durcheinander wirken können, müssen so deutlich ausgearbeitete Linien wie Zweige exakt positioniert werden, damit ein harmonischer Ausdruck entsteht.

 

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