Mittwoch, 10. September 2025

Chrysanthemenfest kiku-no-sekku

Nach unserer sehr erfolgreichen Ausstellung hätten wir uns eigentlich ein wenig Erholung verdient, aber beim Übungsabend zum Thema 'Chrysanthemenfest' ist die Gruppe fast vollzählig angetreten. Und auch drei Neueinsteiger*innen, die sich bei unserer Ausstellung bzw. Vorführung besonders interessiert gezeigt hatten, sind zu uns gestoßen. Es herrschte also wieder volles Haus. 

In Japan wird das Chrysanthemenfest kiku-no-sekku traditionell am 9. September begangen. Ursprünglich wurde das Datum basierend auf dem alten Mondkalender auf den 9. Tag des 9. Monats festgelegt, wodurch es aufgrund der diversen Verschiebungen heutzutage eigentlich erst im Oktober stattfinden sollte. Zu einem späteren Zeitpunkt wäre es für uns auch wesentlich einfacher, die entsprechenden Chrysanthemen aufzutreiben. 
Am Großmarkt herrscht derzeit noch ein eklatanter Mangel an einzelblütigen Exemplaren, man findet höchstens vereinzelte Bunde und die zu recht happigen Preisen. Da wir allerdings ganz stilecht Shōka üben wollten, mussten wir auf mehrblütige Chrysanthemen zurückgreifen. Da fanden sich dann auch genügend Stiele, zwar alle in Weiß, aber mit entweder einfachen oder halb gefüllten Blüten. Immerhin hatten sie sehr schöne Blätter und waren zudem ausreichend lang. 

Die Schwierigkeit bei mehrblütigen Chrysanthemen besteht darin, die vielen Blüten, die sich meist auf gleicher Höhe befinden, entsprechend auszulichten. Im Endeffekt muss der mehrblütige Charakter erhalten bleiben und die Stile sollten nicht auf Einzelblüten reduziert werden. Da jeder von uns nur fünf Chrysanthemen zur Verfügung hatte, wäre das Ergebnis mit einzelnen Blüten zudem etwas mickrig ausgefallen. 
Während des Wachstums wird bei mehrblütigen Chrysanthemen üblicherweise die zentrale Blüte entfernt, damit sich die Pflanze besser verzweigt und buschiger wird. Die Seitentriebe ordnen sich dann in etwa kreisförmig um die fehlende Terminalblüte an. Deshalb muss man beim Ausschneiden besonders darauf achten, dass keine Löcher entstehen bzw. irgendwelche seltsam abgewinkelten Blüten stehen bleiben. Die Damen und Josef haben das ganz gut hingekriegt. 

Von den Neueinsteiger*innen und dem Nachwuchs wurde Freestyle mit Chrysanthemen gearbeitet. Dafür gab es große, einzelblütige Chrysanthemen (die einzigen 20 Stück, die aufzutreiben waren), sowie mittelgroße und kleine mehrblütige Exemplare, alle in unterschiedlichen Farben und mit verschiedenen Blütenformen. Als Unterstützung waren Plattährengras, einjährige Hirse und Hypericum vorhanden. 
Auch die Neulinge sind mit dem Material gut zurechtgekommen, auch wenn sie das mit dem Fotografieren mit der allgemeinen Kamera noch nicht ganz verinnerlicht haben. Deshalb fehlen ein paar Arbeiten.


und hier noch sonstige Hausübungen mit Chrysanthemen-Ersatz:

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