Montag, 4. August 2025

Seminar in Naurod - Shōka shōfūtai und Shōka betsuden

Tag 2 beim Seminar in Naurod und nach der Spielerei vom Vortag war der heutige Unterricht ziemlich fordernd. Nicht umsonst bezeichnet Prof. Noda Shōka shōfūtai als den schwierigsten Ikebana-Stil, da keinerlei technische Hilfsmittel erlaubt sind und die Form lediglich mit den Händen optimiert werden darf. 
Allerdings hat es auch in diesem Bereich einige Änderungen gegeben und mittlerweile steht der Ausdruck bereits ein wenig über der sturen Befolgung der Regeln. 

Das Programm sah an und für sich Shōka nishu-ike mit Zweigen und Blumen vor. Da allerdings miserables Wetter herrscht (es hat seit dem Vortag fast ununterbrochen geregnet), wurde bei den Pflanzen etwas umdisponiert. Jeder erhielt neben Eustoma noch Typha-Blätter und konnte sich entscheiden, isshu-ike oder nishu-ike zu arbeiten. Wer dem Wetter trotzte, sollte mit Zweigen arbeiten, wobei Inhaber höherer Diplome sich auch an Shōka betsuden versuchen durften/sollten. 

Der Unterricht begann diesmal erst um 10 Uhr, da Prof. Noda zusammen mit Verantwortlichen des Chapters am Großmarkt in Mainz war, um die Blumen für die restlichen Seminartage auszusuchen. Die Lieferung erfolgt dann morgen zeitig in der Früh und wir werden noch vor dem Frühstück die Verteilung für den Rikka-Tag vornehmen. Lassen wir uns überraschen, welche Pflanzen uns erwarten. 

Nach einer umfassenden Einführung ins Shōka shōfūtai demonstrierte Noda-Sensei zuerst Shōka nishu-ike mit Typha-Blättern bzw. Buche und Eustoma, bevor er zu einem isshu-ike überging. Dieses Arrangement baute er anschließend zu den betsuden-Formen mae-zoe und schließlich niho-shomen um. Diese beiden Variationen konnten auch ohne Zweigmaterial verwirklicht werden. 
Da sich doch ziemlich viele wetterfeste Personen unter den Teilnehmer*innen befanden, entstanden neben Standard-Arrangements auch betsuden-Arbeiten mit nagashi
Einige von uns fanden die Zeit, ein zweites Arrangement zu arbeiten und Prof. Noda war so großzügig, diese auch noch zu korrigieren. Es war einfach großartig, an den Korrekturen teilzuhaben, denn er erklärte bei jedem Arrangement ganz genau, was warum geändert werden muss, damit ein harmonisches Ganzes entsteht. So kann man sich viel besser merken, worauf es ankommt und es beim nächsten Shōka gleich besser machen. Für einige der Teilnehmer*innen ist das gleich morgen der Fall (Shōka sanshu-ike), die anderen dürfen sich bis Mittwochmittag mir Rikka shōfūtai beschäftigen.



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