Mittwoch, 27. August 2025

'Ein Hauch von Herbst' - Freestyle

Unser gestriger Übungsabend war wieder sehr gut besucht und wir hatten sogar ein jüngeres Pärchen zum Schnuppern bei uns. Gleich vorweg, es dürfte ihnen gefallen haben und vielleicht sehen wir uns bald wieder. 

Das Thema des Abends lautete 'Ein Hauch von Herbst' und es sollte ein Arrangement im freien Stil gestaltet werden. Wer konnte, brachte eigenes Material mit, ansonsten gab es ein Paket vom Großmarkt mit Dahlien, Helenium, Bartnelken und Hypericum. Zusätzlich waren noch diverse Gräser und Wiesenknopf aus dem Garten vorhanden. 
Der Miscanthus ist in diesem Jahr bereits zeitig dran mit dem Schieben der Wedel. Generell ist es bereits ziemlich herbstlich im Garten und einige Sträucher beginnen schon mit dem Verfärben ihrer Blätter. 
So vielfältig wie die verwendeten Materialien waren auch die Arrangements. Man darf gespannt sein, wie die Hausübungen ausfallen. 

Neben dem Üben standen die letzten Details für unsere kommende Ausstellung auf der Agenda. Die Arrangements sind größtenteils fixiert, Blumenwunschlisten sind im Entstehen und jeder weiß, welches Podest benötigt wird. Auch die Haiku zu den Arrangements sind bereits ausgewählt. Bleibt nur zu hoffen, dass wir unsere Pläne optimal umsetzen und dass uns viele Besucher beehren. 

Hier nun die Bilder unserer Arbeiten.


Donnerstag, 7. August 2025

Seminar in Naurod - tatehana und freies Arbeiten

Am leider schon wieder letzten Seminartag stand das praktische Arbeiten an unseren tatehana und freie Arrangements auf dem Programm. 
Professor Noda machte es bei der Korrektur diesmal so, dass er uns auf Mängel und Fehler in unseren Arbeiten hinwies und sie uns selbst korrigieren ließ. Erst bei der endgültigen Korrekturrunde legte er selbst Hand an. 

Da ein tatehana ein recht kleines Arrangement ist, muss man ganz besonders auf Distanzen, Räume, Größen- und Längenunterschiede, Kontraste hinsichtlich Farben, Formen und Texturen usw. achten. Bei einem Rikka shōfūtai spielt ein halber Zentimeter keine große Rolle, bei einem tatehana kann der aber entscheidend sein. 

Viele von uns arbeiteten im komiwara, also mussten wir bei weichen Stielen ashi (Stielverstärkungen und -verlängerungen) anbringen. Dafür ist Drahten natürlich zulässig, sonst aber sollten wir mit so wenig wie möglich Drahteinsatz arbeiten und stattdessen entweder optimal gewachsenes Material suchen oder dieses mithilfe der üblichen Shōka-Techniken (streicheln, biegen, überreden, verfluchen) in die gewünschte Form bringen. 

Nach der Mittagspause konnten wir noch ein Arrangement freier Wahl arbeiten, was in den meisten Fällen entweder Shōka shimpūtai oder Freestyle war. Einige wenige Teilnehmer*innen beschäftigten sich mit einem weiteren tatehana
Nach Ende der zweiten Korrekturrunde hieß es dann bereits an den Abschied denken. Wir erhielten unsere Teilnahmezertifikate und machten uns nach dem obligatorischen Gruppenfoto daran, Blumenkammerl und Seminarraum wieder auf Vordermann zu bringen. Einige Restblumen werden in den kommenden Tagen bei verschiedenen Unterrichtsgelegenheiten Verwendung finden, das Haus hat ebenfalls profitiert und freut sich über ein paar Sträuße. Den Rest (es ist nicht mehr viel übriggeblieben, lediglich für den Kirschlorbeer und die Aucuba fanden sich keine Abnehmer) haben wir kleingeschnitten und entsorgt. 
Diejenigen von uns, die einen weiten Heimweg haben, werden den Abend in der Georgstube ausklingen lassen und erst morgen aufbrechen. Aber wir freuen uns bereits jetzt auf ein Wiedersehen im Jahr 2027.


Mittwoch, 6. August 2025

Seminar in Naurod - Rikka shōfūtai

Als wir am Morgen den Seminarraum betraten, erwartete uns eine Überraschung. Professor Noda hat wohl eine Nachtschicht eingelegt, denn vor jedem der halbfertigen Rikka lag ein gelber Zettel mit Hinweisen und Verbesserungsvorschlägen, die noch vor der eigentlichen Korrektur umgesetzt werden sollten. Die Kommentare reichten von 'Well done so far' bis hin zu detaillierten Anweisungen und Zeichnungen, was denn beim Aufbau nicht ganz stimmt. 
Bis Mittag waren wir mit der Fertigstellung unserer Arrangements gut beschäftigt und Noda-Sensei korrigierte einfühlsam wie immer unsere Werke. Wer fertig war, konnte sich mit den Restblumen beschäftigen und Shōka vom Vortag nachholen oder Freestyle arbeiten. 

Nach der Mittagspause ging es weiter mit der Theorie zu Shōka shimpūtai, gefolgt von einer kurzen Vorführung. Danach wurde detailreich tatehana behandelt und ebenfalls ein Beispielarrangement vorgeführt. 
Mit den Blumen war Prof. Noda heute nicht ganz zufrieden, er hatte sich anderes Material erwartet. Beispielsweise stand Schopfsalbei auf der Wunschliste, geliefert wurde allerdings ganz normaler Gartensalbei völlig ohne Blüten. Der Miscanthus wies zwar sehr schöne Wedel auf, besaß allerdings leider keine Blätter. Aber da von den vergangenen Tagen noch genügend Material übrig war, konnte er improvisieren und kam sogar ganz ohne Drahten aus. Wir werden uns dann morgen mit dem Thema befassen. 

Abends fand dann ein kleiner Sektempfang statt, an den sich ein Grillabend anschloss. Das Wetter hatte ein Einsehen mit uns, denn es herrschte nach den Regenfällen der vergangenen Tage strahlender Sonnenschein und wir konnten später sogar im Freien sitzen. 
Hier nun unsere Rikka und was sonst noch so entstanden ist.

Blick in den Seminarraum am Morgen