Montag, 11. Juli 2016

Sommerseminar in Schloss Puchberg


Das Sommerseminar mit Frau Prof. Pointner-Komoda im Schloss Puchberg in Wels fand dieses Jahr in verkürzter Form statt. Nicht wie üblich bis Donnerstag, sondern nur von Freitag bis Montag bespielten wir den großen Seminarraum gleich neben dem schattigen Innenhof des Schlosses. Leider ließ es die Arbeit nicht zu, auch am Montag noch teilzunehmen, deshalb mussten Uschi und ich bereits Sonntagabend die Heimreise antreten. Aber die "Wiener" sind ja mit 4 weiteren Damen trotzdem noch gut vertreten. 
Das Programm war diesmal sehr anspruchsvoll, obwohl – oder gerade weil – nur (hauptsächlich traditionelles) Shōka gearbeitet wurde. Die Wasserpflanzen (Irisblätter, Binsen und Schachtelhalm) wurden von einer der Teilnehmerinnen besorgt, während die Welser Blumenhandlung diesmal nur Irisblüten, Callatöpfchen und kazai für das montägliche Shōka shinpūtai beisteuerte. 
Trotz der herrschenden Hitze haben die Iris erstaunlich gut durchgehalten, besonders wenn man bedenkt, dass aus den uns zur Verfügung stehenden 9 Blüten 5 Arrangements entstehen sollen. Da wird Wiederverwendung großgeschrieben. Die gelieferte Sorte hatte eine wunderbare blau-violette Färbung und den großen Vorteil, dass neben der Hauptblüte eine zweite Knospe versteckt auf ihren Einsatz wartete. 

Am Freitag waren Prüfungsarrangements angesetzt (wir haben diese Möglichkeit weidlich ausgenutzt) und nach dem Abendessen wartete eine ausgedehnte Theorie-Einheit über Denka-Shōka auf uns. Samstag durften wir gleich das Gehörte in die Tat umsetzen. 
Zuerst ein Iris-Shōka mit 2 Blüten und 17 Blättern und dann als Extraaufgabe die Version mit 5 Blüten und 19 Blättern, sowie tai-oku. Die Nachmittagseinheit brachte zur Entspannung ein gyōdō-ike mit Rohrkolben und Calla. Die Korrektur der beiden Iris-Arrangements veranschlagte sehr viel Zeit, weshalb wir erst nach dem Abendessen mit dem gyōdō-ike begannen und die Korrektur auf Sonntagmorgen verschoben. 
Abends fand noch die feierliche Diplomverleihung statt, wobei gleich zwei der begehrten Dokumente nach Wien gingen. 

Für den Sonntag waren dann scharfe Augen angesagt, denn es galt Binsen in Form zu bringen. Zuerst ein sui-riku-ike – und zwar als betsuden-Sonderform soe-wake – mit den erwähnten Binsen und Iris für okabu und Cotoneaster für die soe-Gruppe im mekabu. Am Nachmittag dann ein einteiliges Shōka shōfūtai nishu-ike maze-ike mit ebenfalls Binsen (diesmal länger und mit mehr Exemplaren ausgeführt), 2 Iris-Knospen und 17 oder 19 Blättern. 
Uschi und ich mussten gehörig einen Zahn zulegen, denn wir wollten bis zum Abendessen fertig werden und anschließend packen. Professor Pointner hat freundlicherweise unsere Korrektur vorgezogen und die der anderen Teilnehmerinnen auf später verschoben. So konnten wir uns rechtzeitig auf den Heimweg machen. 

Schade, dass wir nicht auch noch am Montag mitmachen konnten, denn auch diese Arrangements wären überaus interessant für uns gewesen. Die anderen Damen dürfen nochmals mit den Irisblüten spielen, diesmal in Kombination mit Binsen oder Rohrkolben und Spirea in Form eines Shōka shōfūtai sanshu-ike maze-ike. Und als letztes Arrangement ist ein Shōka shinpūtai geplant, für das neben Allium und Statitze auch verschiedene anderen Pflanzen, die von den Prüfungsarrangements übriggeblieben sind, verwendet werden sollen. Ich hoffe auf einige Bilder, die dann separat hier veröffentlicht werden können.
Trotz Staus wegen einiger Unfälle sind wir schließlich noch zu einer christlichen Zeit heimgekommen. Jetzt wartet nur noch der ganze Ikebana-Krempel darauf, gereinigt und verstaut zu werden, damit die Wohnung nicht mehr ganz so wie ein Schlachtfeld aussieht. 
Hier nun die Bilder der Prüfungsarrangements und einige unserer Werke.

unsere Zwischenprüfungsarrangements


einige unserer Arrangements, mehr Bilder folgen hoffentlich bald


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