Der Sonntag
empfing uns mit stürmischem, regnerischem Wetter, wodurch wir nicht die guten
Besucherzahlen vom Vortag erzielten. Aber trotzdem war die vormittägliche Vorführung
wieder gut besucht. Diesmal waren wir nur zu zweit und jede von uns führte drei
Arrangements vor.
Christa begann wieder mit der schwierigen Vase und dem
Weihnachtsstern, peppte diesmal das Jiyūka mit einer nach oben strebenden Linie
auf. Danach kam eine V-förmige Vase mit unterschiedlich hohen Öffnungen. Da das
Gefäß leider keine Trennwand aufwies, konnte der höhere Vasenteil leider nur
zur Hälfte mit Wasser gefüllt werden, da sonst alles aus der niedrigeren
Öffnung rausgeronnen wäre. Leider ein Konstruktionsfehler. Aber mit
entsprechend langen Stielen im höheren Teil konnten auch dort die Blumen mit
Wasser versorgt werden. Ein Stiel mit mehreren Gloriosa-Blüten bildete das
Hauptmaterial, das durch diverse andere Blumen unterstützt wurde, Bewegung
erhielt das Arrangement durch farbige Drähte. Christas letztes Arrangement war
eine linienbetonte Schulform mit engem Fuß, die speziell durch die leuchtend
roten Gerbera strahlte. In Kombination mit weißen Gartenchrysanthemen und
Korkenzieherhasel entstand ein typisch winterliches Jiyūka.
Mein erstes Vorführ-Arrangement
war ein Ikebana zum Verschenken: ein kleines Plastiktäschchen mit grün-weißen
und gelben Chrysanthemen, dazu als Hintergrund ein Crotonblatt und einige rote
Beeren – fertig war ein sehr persönliches Mitbringsel für jeden Anlass. Danach
ein Jiyūka mit Schwerpunkt Perspektive in zwei Eternitwürfeln. Ebenfalls eher
ungewöhnliche Ikebana-Gefäße, aber passend zur Jahreszeit und zu den
verkrüppelten Cornus-Zweigen. Dunkle und helle Eustoma sorgten für die optische
Tiefe und Schleierkraut brachte alles zum Leuchten. Im vorderen Gefäß blitzte
noch eine kleine gelbe Chrysanthemenblüte zwischen den dunklen Eustoma hindurch
und setzte einen zusätzlichen Akzent. Zuletzt – nach fünf Jiyūka in Folge – ein
Shōka shinpūtai: Eine große weiße Chrysantheme in Kombination mit herbstlich rotem
Spindelstrauch bildeten die Hauptelemente. Dazu dann ein Anthurienblatt und
eine kleine Blütenknospe, denn dem Arrangement fehlte noch ein Schwerpunkt.
Zum
nachmittäglichen Workshop gab es leider nur zwei Anmeldungen, dafür durften die
beiden Unentwegten aber gleich eine Kombination in zwei Gefäßen arbeiten.
Viel
zu schnell brach der Abend herein und dann hieß es wieder alles abräumen und
das Museum in dem Zustand verlassen, in dem wir es vorgefunden hatten. Nochmals ganz herzlichen Dank an die Verantwortlichen, die uns diese Veranstaltung ermöglichten. Alles in
allem war es eine sehr gelungene Ausstellung, für die wir vom Fachpublikum viel
Lob ernteten. Jetzt heißt es, sich auf ein Wiedersehen im Mai 2017 freuen.
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