Der Wochenend-Workshop im Bildungshaus Spectrum Kirche in Passau brachte uns wieder eine sehr intensive Auseinandersetzung mit verschiedenen Ikenobō-Stilen.
Die Anreise verlief ruhig und mit der Pflanzenbestellung hat ebenfalls alles gut geklappt. Dank tatkräftiger Mithilfe früh angereister Kolleginnen war auch die Verteilung schnell erledigt. Nach und nach trudelten die weiteren Teilnehmerinnen ein und nach dem gemeinsamen Abendessen machten wir uns ans Werk.
Zum Aufwärmen stand Freestyle auf dem Programm, wobei ein eher designhafter Ausdruck angestrebt war. Was auf dem Papier recht simpel erscheint, hat sich dann doch als ein wenig komplizierter herausgestellt. Wir hatten ziemlich ausdrucksstarkes Material zur Verfügung (Aralienblätter, Nadelkissenprotea, Kleinkram), das aber in Einklang mit dem Gefäß zu bringen war nicht immer ganz einfach.
Das zweite Arrangement der Abend-Session war ein Shōka sanshu-ike mit Liatris, Ruscus und kleinen Chrysanthemen. Die Herausforderung hier bestand im Ausschneiden der Santini-Chrysanthemen. Zum Ausklang des Abends gönnten wir uns abschließend das eine oder andere Gläschen Wein.
Nach einer recht kurzen Nacht ging es in der ersten Lektion des Samstags noch einmal um Shōka shōfūtai. Auf vielfachen Wunsch haben wir ja unseren 'Fahrplan' etwas angepasst und anstelle eines ausgedehnten Theorieteils mit anschließenden Vorführungen den Tag in mehrere einzelne Einheiten unterteilt. Den Teilnehmerinnen blieb es allerdings nach wie vor selbst überlassen, welches Arrangement sie wann arbeiten wollten und auch die Materialkombinationen waren nicht in Stein gemeißelt. Schließlich waren genügend Blumen vorhanden und konnten bunt gemischt werden.
Am Vormittag beschäftigten wir uns also mit Shōka isshu-ike mit Eustoma, wobei eine Grundform mit neun Linien gearbeitet werden sollte. Dabei ging es in erster Linie darum, aus den vier vorhandenen Stielen die einzelnen Elemente auszuwählen und dabei auf die richtige Mischung aus Knospen, halb offenen und bereits weiter geöffneten Blüten zu achten. Mit anderen Worten, nicht einfach wild drauflos werkeln, sondern vorausschauend arbeiten, damit man nicht am Ende draufkommt, dass man zwar ein ordentliches Grundgerüst hat, einem aber der richtig gewachsene tai-saki fehlt.
In der ausgedehnten Nachmittags-Lektion gab es eine Einführung in korrektes Drahten (welche Drahtsorte für welchen Zweck, Auswahl der richtigen Drahtstärken und Anwendung unterschiedlicher Techniken) und die Damen durften sich an einem Rikka shimpūtai versuchen. Nach dem Abendessen stand dann noch tatehana auf dem Programm.
Am Sonntag gab es keine Vorführung, denn die Damen sollten ihre eigenen Ideen in Form eines Shōka shimpūtai umsetzen. Nach dem Mittagessen war dann großes Aufräumen angesagt und Arrangements und Restblumen wollten so verstaut werden, dass sie den Heimtransport gut überstehen und man noch lange Freude an ihnen haben kann.
Und dann war der Workshop auch schon wieder zu Ende – viel zu schnell, denn gerade ist man so schön im Flow gewesen und hätte gerne noch mehr getan. Nun ja, immerhin gibt es Überlegungen, in Zukunft vielleicht einmal im Jahr einen ausgedehnteren Workshop zu veranstalten. Fünf Tage würden sich da anbieten. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik, vor 2027 wird sich das nicht ausgehen. Hier jedenfalls ein kleiner Einblick in unsere Arbeiten.



















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