Mittwoch, 2. August 2023

Seminar in Naurod – tatehana

Nach dem heftigen Shōka-Tag war heute wieder etwas Entspannung angesagt. Auf dem Programm standen Shōka sanshu-ike für die noch nicht so erfahrenen Teilnehmer*innen und tatehana für den Rest von uns. Aber der Unterricht begann mit einer Lektion von Prof. Noda, wie man denn einen korrekten matagi-kubari bastelt, wenn man keine originale Astgabel aus Japan zur Verfügung hat. Er hat sich mit unseren Exemplaren gestern doch ziemlich schwergetan.

Das Um und Auf eines korrekten kubari liegt darin, dass dieser von der Länge und Breite her vor allem dem jeweiligen Material entsprechen muss, man also für jedes Arrangement einen neuen Blumenhalter schnitzen soll. Es ist wichtig, dass die Breite der Gabel so gewählt wird, dass shin nicht ganz nach vorne durchrutscht, sondern im vorderen Bereich genügend Platz für die tai-Gruppe bleibt, während shin sich an seiner Position im Mittelteil des kubari verklemmt. 

Nach dieser Lektion folgte die Theorie von tatehana, die dann mit einem Beispielarrangement untermauert wurde. Anschließend waren dann noch Theorie und Vorführung von Shōka sanshu-ike (gearbeitet wurde mit Anthurien, Aspidistrablättern und Oxypetalum) an der Reihe. 

Wer mit dem verteilten Material nicht das Auslangen fand, bzw. gerne ein paar Zweige verwenden wollte, musste heute in voller Regenmontur ins Freie. Es hat den gesamten Tag über in Strömen geregnet und so mancher musste sich nach dem Ausflug erst einmal trockenlegen, bevor ans Arbeiten zu denken war. 
Die Korrektur verlief heute ein wenig flotter als gestern, denn da die tatehana-Leute überwiegend im komiwara arrangierten, waren Änderungen nicht so kompliziert wie beim Shōka unter Verwendung von kubari

Außerdem gibt es keine festgelegten Formen, sondern das tatehana beruht hauptsächlich auf den Harmoniebegriffen ucho-satan, zentan-gocho und kokon-enkin. Dadurch waren viele Freiheiten beim Arrangieren gestattet, was die Korrekturen beschleunigte. Denn wie schon beim Freestyle versuche Noda-Sensei, den Ausdruckswünschen der Arrangierenden gerecht zu werden und nur Harmonieverbesserungen vorzuschlagen. 

Hoffentlich klart das Wetter morgen ein wenig auf, denn für das abschließende Rikka shimpūtai sollten wir uns noch um zusätzliches Material umschauen, das rund um das Wilhelm Kempf-Haus üppig vorkommt. Zudem ist ja noch ein Grillabend geplant, der sollte tunlichst nicht buchstäblich ins Wasser fallen. 

Hier nun unsere tatehana-Arrangements:


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