Mittwoch, 9. September 2020

Ikebana mit Herbstmaterial

Nur ein paar Tage nach dem Workshop trafen wir uns schon wieder in der ÖGG, diesmal zum regulären Übungsabend. Und da von Hildes wunderbaren Miscanthus noch einiges übrig war, wurde der gleich gemeinsam mit Astern in Form eines Shōka shōfūtai nishu-ike verarbeitet. 
Zusätzlich zum breiten, gestreiften Miscanthus stand auch eine sehr schmalblättrige Sorte zur Auswahl. Die hat den Vorteil, dass sich die Blätter nicht einrollen, auch wenn man sie nicht mit Vaseline behandelt, um das Austrocknen zu verhindern. Einziger Nachteil des schmalblättrigen Miscanthus – man schneidet die Blätter gerne beim Fotografieren ab, da sie auf dem kleinen Kamerabildschirm nur schwer zu erkennen sind. Ist leider bei einigen Arrangements passiert (und auch an der korrekten Positionierung der Arrangements müssen wir noch arbeiten – so eine schmale mizugiwa erwischt man schnell mal von der falschen Seite und dann sind Löcher sichtbar, die den Gesamteindruck ruinieren). 

Unsere Arbeiten waren nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Gräsersorten sehr verschieden, sondern auch, weil die Astern am Großmarkt derzeit nur in farblich gemischten Bunden verkauft werden. Also mussten die auseinandergeklaubt werden, damit jeder der Damen und Herren genügend Stiele in einer Farbe zur Verfügung hatte. 

Neben Shōka wurde auch Freestyle gearbeitet. Das allgemeine Thema lautete ja "Arbeiten mit Gräsern und Herbstblumen", weshalb wir nicht nur auf Miscanthus und Astern beschränkt waren. Auch Schilf (im kreativen Mond) und Lampenputzergras kamen zum Einsatz, sowie Herbstanemonen und weitere Spätsommerblumen. 

Eine unserer Damen versuchte sich mit Erfolg an einem hängenden Boot mit rosa Schneebeere und Astern, eine gute Vorbereitung auf die bald anstehende Zwischenprüfung. Auch auf ein weiteres Shōka shōfūtai muss hingewiesen werden, das wurde isshu-ike mit herrlich zarten Cosmeen gearbeitet. Solch ein Material kriegt man am Großmarkt nicht, das muss im Garten geschnitten und vorsichtig transportiert werden. Es ist halt nur ein sehr kurzlebiges Arrangement, aber das ist eben die Vergänglichkeit im Ikebana, die auch ihren Reiz hat.


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