Mittwoch, 13. März 2019

Vasenspielereien

Beim gestrigen Übungsabend durften wir wieder ein wenig "spielen" und unsere Kreativität ausleben: Jiyūka in zwei oder mehr Vasen stand auf dem Programm – explizit nicht als Nageire definiert, was uns auch bei der Befestigungstechnik Freiheiten ließ. 
Neben kenzan und Steckmasse wurde auch komiwara verwendet (und zwar sowohl aus "echtem" Stroh, aus dem Plastikstroh von Ikenobō und aus den dünnen Pipestrings, ebenfalls von Ikenobō) und eine der Damen arbeitete wirklich und wahrhaftig mit kubari

Entsprechend verspielt gestaltete sich die Materialzusammenstellung. Ein großer Bund Asparagus setaceus "Plumosus" mit den unterschiedlichst gewachsenen Wedeln enthielt für jeden Geschmack die richtigen Formen. 
Dazu kamen noch karmesinfarbene oder blaue Freesien und lachsrosa Spraynelken. Salalblätter sorgten für flächiges Grün und zarte Spirea steuerte Linienmaterial bei. 

Es gab keine Vorschriften, ob bei unterschiedlich hohen Vasen die kleinere vorne oder hinten stehen muss. Im Endeffekt kam es auf den gewünschten Ausdruck und die allgemeine Harmonie an.

Je nach Art und Aussehen der Vasen (und entsprechend der Intention der Damen) wurde der Asparagus mal hängend, mal ausschwingend und mal aufsteigend arrangiert. Ziel war es, die beiden Gefäße in irgendeiner Art miteinander kommunizieren zu lassen.
Die gebogenen Linien der Freesienknospen wurden ebenso als Verbindungslinien eingesetzt wie die Spirea-Zweige. 

Die Spraynelken wirkten in ihrer Form und Farbe fast wie kleine Rosen und verliehen den Arrangements einen frühlingshaften Charakter. 
In manchen Arrangements wurde noch zusätzliches Material verwendet, um den Gesamteindruck abzurunden bzw. weil die Farbe der Vasen es verlangte. 

Da unsere Ausstellung auch immer näher rückt, wurden die Ausstellungsplätze vergeben (die gingen weg wie die warmen Semmeln!), die Arrangements besprochen und auch die Aufsichtsdienste geregelt. 
Beim kommenden Übungsabend gibt es alternativ zum Programm die Möglichkeit, die Ausstellungsarrangements zu üben, diverse Materialkombinationen zu besprechen bzw. Wünsche für den Großmarkt zu deponieren. 
Es wird sicher eine Ausstellung, die dem Anlass entsprechend (immerhin haben wir den Status einer Jubiläumsveranstaltung der japanischen Botschaft erhalten) großartig wird.

 

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