Samstag, 9. Juni 2018

Wochenend-Workshop

Der zweite Wochenend-Workshop dieses Jahres verlief ganz gemütlich in relativ kleiner Runde. Ursprünglich erst zwei Wochen später angesetzt, wurden wir von der ÖGG gebeten, den Termin vorzuverlegen, da ein Workshop zum Okulieren von Rosen geplant ist, der unbedingt an diesem bestimmten Wochenende stattfinden muss. 
Nachdem wir meistens ziemlich flexibel sind, war die Verschiebung kein großes Thema. Leider hatten einige aus unserer Stammbesetzung schon diverse Urlaube gebucht, also waren wir nur 10 Personen und hatten es daher recht kuschelig. Immerhin kam sogar eine Dame extra aus Berlin eingeflogen, um am Workshop teilzunehmen. 

Das Thema des Wochenendes lautete tatehana. Diese Vorläuferform des traditionellen Rikka scheint derzeit wieder groß im Kommen zu sein. In vielen Heften und Büchern von Ikenobō findet man Bilder dieses Arrangements. Und zwar in einer moderneren Form (speziell was die Materialauswahl betrifft) mit eher "weichem" Material, denn das ursprüngliche tatehana wurde meist mit Kiefern oder anderen immergrünen Gehölzen gearbeitet (zumindest zeigen das die alten Abbildungen). 
Über die zugrundeliegende Theorie ist leider noch nicht sehr viel bis zu uns durchgedrungen. Aber auf Grundlage dieses Wenigen und mit den Fotos aus den diversen Publikationen vor Augen konnten wir uns doch ein Bild machen. 

Der Freitag war einer Einführung vorbehalten, gefolgt von einem kurzen Exkurs, wie man ein korrektes komiwara bindet und wie man richtig drahtet. Dann wurde ein Arrangement vorgeführt und die Damen machten sich daran, die Gefäße vorzubereiten und die ersten Linien zu positionieren. 

Samstag stießen drei Frischlinge zu uns – darunter endlich einmal ein männliches Wesen!!! – für die es eine allgemeine Einführung ins Jiyūka gab. Diese Herrschaften beschäftigten sich dann im Lauf des Tages mit natürlichem Jiyūka (Eisenhut, Sonnenblumen, Gräser und Statitze), einer horizontalen Form mit Betonung auf Linie (wunderbar geringelter Lauch, Eustoma, Spraynelken und Grünzeug) und zuletzt mit einem recht kreativen aufrechtem Jiyūka mit Aralienblättern, Gerbera, Freesien und Frauenmantel. 
Währenddessen stellten die fortgeschrittenen Damen ihre tatehana fertig und versuchten sich gleich noch an einem zweiten Arrangement. Diesmal war es besonders wichtig, bei den Korrekturen zuzuschauen, denn dabei lernt man fast noch mehr als beim Selbermachen. 

Da das tatehana so großen Anklang fand beschlossen wir spontan, auch bei Workshop im August eines zu arbeiten (das wird besonders diejenigen freuen, die es diesmal nicht geschafft haben, teilzunehmen). Allerdings wird dann auch das vorgesehene Shōka nicht zu kurz kommen, schließlich ist es auch ganz wichtig, diese Form zu üben.

 
unsere tatehana - und auch ein Shōka shinpūtai hat sich dazu gesellt
 und hier die Arrangements vom Einführungskurs
 
 

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