Mittwoch, 14. Mai 2025

Shōka kabu-wake und Freestyle

Der gestrige Übungsabend bescherte uns eine Auseinandersetzung mit Shōka kabu-wake. Unter diesem Oberbegriff sind sowohl die traditionellen Formen sui-riku-ike und gyōdō-ike als auch geteiltes Shōka sanshu-ike vereint. Die vertikal geteilten Arrangements im nijū zählen ebenfalls zu dieser Gruppe. 
Da wir derzeit noch schwer an passende Wasserpflanzen herankommen – die Wasseriris haben zwar bereits recht schöne Blätter, allerdings noch keine Blüten – schieden die traditionellen Arrangements gleich einmal aus. Deshalb also Shōka sanshu-ike kabu-wake. Das ist zudem die einzige Möglichkeit, ein horizontal geteiltes Arrangement aus Landpflanzen zu gestalten, da im geteilten nishu-ike in zumindest einer kabu immer eine Wasserpflanze vorkommen muss. 

Auch bei der Aufteilung der yakueda hat man mehrere Möglichkeiten. Die Standardform sieht vor, dass die tai-Gruppe getrennt von der Gruppe mit shin und soe aufgestellt wird. Die andere Möglichkeit besteht darin, die soe-Gruppe abzutrennen und shin und tai in der anderen Gruppe zu vereinen. Diese Variante zählt zu den betsuden-Formen des henka-kei
Da es beim Shōka shōfūtai jedoch keine inkompletten Arrangements geben darf, müssen die fehlenden yakueda in den jeweiligen Gruppen durch za angedeutet werden. 

Soweit die Theorie. In der Praxis hatten wir ein wenig zu kämpfen, da wir mit sehr ungewöhnlichen Materialien gearbeitet haben. Wir hatten Riceflower (Ozothamnus, eine neuseeländische Pflanze), Photinia (Glanzmispel, derzeit eine gerne gepflanzte Alternative zu Kirschlorbeer) und Bartnelken zur Verfügung. 
Die Riceflower war ziemlich wild gewachsen, die nadelförmigen Blätter verströmten aber einen angenehmen Duft und die Stiele ließen sich relativ gut biegen. 
Ganz anders dagegen die Photinia. Die Zweige waren sehr elastisch, und wenn man dann nur einen Tick zu viel Druck ausübte, machte es gleich Knacks und sie sind gebrochen. Das ist nicht nur einmal passiert, aber glücklicherweise hatten wir ziemlich viele Zweige zur Verfügung, auch wenn die Ausrichtung der Blätter nicht immer ideal war. Im Endeffekt haben wir aber passable Ergebnisse vorweisen können, obwohl beim Fotografieren wieder die eine oder andere Linie gekippt ist. 

Wer noch nicht Shōka üben konnte oder wollte, hat neben den Shōka-Pflanzen noch Alstroemerien im Großmarkt-Paket gefunden. Daraus wurden natürliche Formen arrangiert, wobei sich die Damen entscheiden mussten, ob sie die Bartnelken oder die Alstroemerien als Hauptblumen verwenden. Wer wollte, arbeitete mit selbst mitgebrachten Pflanzen. 
Auch hier sind interessante Arrangements entstanden, wie man unten sehen kann. Hausübungsfotos werden wie immer nach und nach ergänzt.



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