Mittwoch, 29. Januar 2025

Landschaftlicher Ausdruck

'Freestyle mit landschaftlichem Ausdruck', so lautete das Thema unseres Übungsabends. Das ließ den Teilnehmenden ziemlich freie Hand, denn sowohl ein naturalistischer als auch designhafter Ausdruck war erlaubt und auch nonflorales Material konnte zum Einsatz kommen. 
Ein Großteil der Anwesenden nahm das Überraschungspaket vom Großmarkt in Anspruch, einige Unentwegte waren hingegen fleißig in der Natur am Sammeln. Aufgrund des Pflanzenangebots am Großmarkt waren unsere Arbeiten sehr frühlingshaft, was aber dem derzeit herrschenden Wetter entsprach: Frühlingshaft-warm im Wiener Becken, während in Restösterreich Winter herrscht. 

Zusätzlich zu Pfirsichzweigen und Narzissen gab es auch eine ungewöhnliche Neuzüchtung von Ranunkeln im Angebot. Neben den typischen kugeligen Exemplaren waren mir bisher nur die Sorten mit den luftigen, trollblumenartigen Blüten und seidig glänzenden Blütenblättern bekannt. Jetzt gibt es Pflanzen mit kleinen, locker gefüllte Blüten, die fast ein wenig an Astrantien (Sterndolden) erinnern – sehr interessant. 
Jedenfalls haben wir diese Ranunkeln als Farbakzent benutzt, da deren Mattrot gut mit den strahlenden Narzissen und den zartrosa Pfirsichblüten harmonierte. 

Obwohl viele von uns dasselbe Material verwendeten, unterschieden sich die Ergebnisse doch deutlich voneinander, da jeder die eigenen Vorstellungen von einer Frühlingslandschaft umsetzte. Unter den bereits eingetroffenen Hausübungen wiederum befanden sich Arbeiten mit und ohne nonfloralem Material, die mehr eine Winterlandschaft spiegelten. 

Nach dem verspielten Jänner mit Schwerpunkt Freestyle geht es im kommenden Monat wieder ernsthafter zur Sache. Da erwarten uns beim Übungsabend und auch beim (bereits fast komplett ausgebuchten) Workshop jede Menge Shōka und zusätzlich ein Rikka. Es beginnt schließlich die Zeit der Blütenzweige, das muss man ausnutzen. 

Hier nun die Bilder unserer Arbeiten.




Freitag, 24. Januar 2025

Monatstreffen Ikebana International

Diesmal habe ich es endlich wieder geschafft, persönlich beim Monatstreffen von Ikebana International in der Studiogalerie aufzutauchen. Auf dem Programm stand ein Thema aus dem Sōgetsu-Curriculum, und zwar 'Unkonventionelles Material – als Objekt oder mit Pflanzen kombiniert'. 
Damit konnte ich im ersten Moment einmal überhaupt nichts anfangen und erst Rücksprache mit unserer Präsidentin brachte etwas Licht in die Angelegenheit.

Ikenobō verwendet im Freestyle zwar ebenfalls nonflorales Material, aber nie alleine, sondern immer nur als Unterstützung der Pflanzen, die im Mittelpunkt stehen müssen. Um dem Thema aber irgendwie gerecht zu werden, habe ich schließlich eine unkonventionelle Vase gewählt und die mit Zweigen aus dem Garten und Frühlingsblumen bespielt. 

Die Winterkirsche hatte trotz der Kälte bereits vereinzelte Blüten geöffnet und nach ein paar Tagen im Warmen ist sie voll aufgeblüht. Zusammen mit weißen Freesien, einer blauen Anemone und etwas grüner Bartnelke entstand ein frühlingshaftes Arrangement, das gut zu der ungewöhnlichen Vase mit den fünf Öffnungen passte. 

Im Anschluss an die Besprechung der Arrangements wurde noch über die anstehende Chapter-Ausstellung im Juni diskutiert, bevor sich das Treffen zum Asiaten verlagerte, wo wir den Abend ausklingen ließen. 
Auch im kommenden Monat steht wieder ein Sōgetsu-Thema auf dem Programm, da werden Papier und trockene Äste und/oder Aspidistrablätter zu einer dreidimensionalen Form verarbeitet.

Hier nun die Arbeiten, die gestern entstanden sind. Es wurde mit Draht, Metallobjekten, Gummischläuchen, Verpackungs- und Baumaterial, sowie Plastikgegenständen gearbeitet, wobei bei einem Teil der Arbeiten überhaupt kein Pflanzenmaterial zum Einsatz kam.

Skulpturen ohne Pflanzenbegleitung

die Exemplare mit Pflanzenbegleitung

meine Umsetzung des Themas

Mittwoch, 15. Januar 2025

Hatsu-ike - Ikebana zum Jahresbeginn

In fröhlicher Stimmung und voll besetzt haben wir das Ikebana-Jahr mit einem festlich anmutenden Arrangement in Weiß, Rot und Grün begonnen. Zur guten Laune hat besonders die Anwesenheit unserer so geschätzten Lehrerin beigetragen. Sie hat sich intensiv um eine Gruppe von Anfänger*innen gekümmert, die zum Schnuppern gekommen sind. Vielleicht hat die eine oder andere Teilnehmerin Gefallen an Ikebana gefunden und beehrt uns bald wieder.

Die Fortgeschrittenen sollten aus Kiefer, weißen Ranunkeln, roten Anemonen, Hypericum, Waxflower, grünen Bartnelken, Salalblättern und einzelnen aufrechten Trieben vom roten Hartriegel ein Freestyle in ein schalenförmiges Gefäß "zaubern". Einige Übende haben sich auch selbst mit Material versorgt. 
Wie die Bilder zeigen, ist die Übung durchwegs gelungen und es sind sehr individuelle Arrangements entstanden. Wenn auch so manche Blüte am Weg zum Fototisch verrutscht ist, oder manchmal ein unerwünschter Einblick in die Schale, und damit auf die Befestigung, gewährt wurde.

Ich, als Vertretung, bedanke mich für das mir entgegengebrachte Vertrauen und die tatkräftige Unterstützung!

Hier nun die Bilder unserer Arbeiten, sowie diverse Hausübungen:


die hatsu-ike-Arrangements ....

.... und die Arbeiten der Neueinsteiger*innen

es gibt auch wieder Hausübungen