Montag, 26. Juni 2023

Sommer-Workshop in der ÖGG

Es war ein harmonischer und intensiver Sommer-Workshop, der von Freitagnachmittag bis Sonntagabend in der ÖGG über die Runden ging. Die Teilnehmerinnen waren guter Laune, die Temperaturen aufgrund der Klimaanlage erträglich und die Blumen haben (ausgenommen der Agapanthus, der hat an akutem Haarausfall gelitten und die Blüten fallen gelassen – da gab es vermutlich schon während des Transports ein paar Probleme) sehr gut durchgehalten. Das Programm war vielfältig gestaltet und sowohl für die Profis als auch die noch nicht so erfahrenen Ikebanesen geeignet. Und es gab genügend Zeit für diverse Prüfungsarrangements. Wer wollte, konnte sich zudem anstelle des regulären Programms mit Rikka und Shōka Shimpūtai beschäftigen.

Freitag standen Theorie und Vorführung eines sugu-shin-Rikka auf dem Programm. Es ist eine Form, die bei uns in der Gruppe nicht so häufig gearbeitet wird, da komplett gerade gewachsene Pflanzen eher selten vorkommen und das Arrangement selbst oft etwas steif wirkt. 
Wir verwendeten Kugellauch für shin und uke und kombinierten ihn mit Schneebeere, Irisblättern und weißen Hollandiris. Cordyline-Blätter als dō-uchi und Ruscus für sorgten für die nötige Dichte im Zentrum. Von der Farbgestaltung her war die Arbeit ziemlich zurückhaltend und es dominierten die verschiedenen Grüntöne. 
Eine der Damen mit Abneigung gegen Kugellauch verwendete stattdessen Schafgarbe und variierte auch den gedan-Bereich ein wenig, um ihn an die veränderten Gegebenheiten anzupassen. 

Der Samstag begann mit Theorie und Vorführung diverser Shōka-Arrangements. Neben einem Shōka nishu-ike mit Schachtelhalm und Iris stand Shōka sanshu-ike als hito-kabu-ike und als kabu-wake auf dem Programm. 
Die beiden sanshu-ike zeichneten sich durch eher ungewöhnliche Materialkombinationen aus. Strelitzien wurden mit Grevillea und Eustoma kombiniert und das kabu-wake bestand aus Neuseelandflachs, Limonium und Zantedeschia. 
Der Rest des Samstags war dem praktischen Arbeiten vorbehalten, entweder wurden die Rikka gearbeitet, oder man beschäftigte sich mit Shōka in allen möglichen Variationen. 

Der Sonntag stand schließlich im Zeichen von Freestyle. Hier stießen auch einige Neueinsteigerinnen zu uns. Die Vorführung umfasste vier Arrangements mit ganz unterschiedlichem Ausdruck. Eine eher streng wirkende aufrechte Form mit engem Fuß, eine geteilte Form mit zarten Materialien, eine leicht und verspielt wirkende Kreation in einer hohen Vase und schließlich eine kreative Form mit veränderten Materialien. 

Bis zum späteren Nachmittag waren alle Damen schwer mit ihren Arrangements beschäftigt, dann wurde zusammengepackt und der Seminarraum auf Vordermann gebracht, bevor sich alle auf den Heimweg machten. Teilweise werden wir uns ja gleich am Dienstag zum Übungsabend wiedersehen, einige der Damen hatten aber einen sehr weiten Heimweg vor sich. Da wird sich das nächste Treffen wohl bis zu einem der kommenden Workshops verzögern. 

Hier nun eine kleine Auswahl unserer Arbeiten.

Keine Kommentare: