Donnerstag, 11. Mai 2023

Seminar in Frankfurt - Tag 3

Der letzte Seminartag ging in etwas reduzierter Besetzung über die Bühne. Mehrere Teilnehmerinnen, darunter auch drei Damen aus unserer Gruppe, mussten leider bereits früher abreisen und verpassten so eine sehr interessante Lektion über Shōka nishu-ike

Professor Nishida hatte sich bei seinem Großmarktbesuch für ungewöhnliches Material entschieden: dunkelrosa Waxflower und Vergissmeinnicht. Da vorauszusehen war, dass die Vergissmeinnicht vermutlich nicht durchhalten würden, gab es als Ersatz Oxypetalum (in Pink bzw. die restlichen weißen vom Rikka shimpūtai) oder einfachblühende Eustoma, ebenfalls pinkfarben. 

Nishida-Sensei bestand darauf, dass eine Standard-Schulform gearbeitet wurde, denn seiner Aussage nach erkennt man an der Art, wie jemand so eine Form arrangiert, eventuelle Schwächen, die sich im Lauf der Zeit eingeschlichen haben können. Irgendwie verständlich, denn jeder neigt dazu, das zu arbeiten, was einem persönlich entgegenkommt. 

Die Waxflower wurde also als Linienmaterial verwendet und dementsprechend ausgeschnitten. Dabei sollte aber der natürliche Charakter der Pflanze nicht verloren gehen, lediglich die Linien sollten klar hervortreten und die Harmonie der yakueda und ashirai musste stimmen. 
Je nachdem, ob Vergissmeinnicht (einige haben überlebt!), Oxypetalum oder Eustoma für nejime verwendet wurden, unterschied sich der Charakter der fertigen Arbeiten ganz erheblich. Und natürlich musste die Ausgestaltung von shin/soe auch an den Charakter der Blumen und die Form der verwendeten Vase angepasst werden. Dementsprechend vielfältige Arrangements sind schließlich entstanden. 

Und dann hieß es auch schon wieder Aufräumen und Abschied nehmen. Den Teilnehmer*innen wurden die Zertifikate verliehen, es wurden Geschenke an Sensei Nishida, unsere Übersetzerin Kyoko und die Chefin des Gästehauses überreicht und schließlich noch jede Menge Gruppenfotos geschossen. Und dann war es Geschichte, das wunderbare und intensive Seminar mit Professor Nishida. 
Hoffentlich gibt es im nächsten Jahr wieder so ein interessantes Spezial-Seminar irgendwo in Europa. Es heißt, dass dann das Shōka-Curriculum auf Englisch erhältlich sein soll. Lassen wir uns überraschen und hoffen das Beste!

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