Bisher
haben wir mit unserer Ausstellung wirklich Glück. Nach den Unwettern vom
Mittwoch hat das Wetter aufgeklart und wir konnten speziell am Donnerstag und
Samstag sehr viele Besucher verzeichnen. Einige von ihnen waren überaus interessiert
und es könnte sein, dass jemand bei einem der kommenden Übungsabende auftaucht.
Die Programmfolder waren jedenfalls heiß begehrt.
Für unsere Vorführung am
Nachmittag mussten wir leider auf eine Kollegin verzichten, die kurzfristig
abgesagt hat. Also haben wir umdisponiert und für das fehlende Arrangement auf
ein übrig gebliebenes Gefäß und die Blumen im Kühlraum zurückgegriffen.
Es gab
Aspidistrablätter und kleine gelbe Chrysanthemen, also wurde kurzerhand ein Shōka
shōfūtai nishu-ike wie beim
vergangenen Übungsabend vorgeführt. Wie es der Zufall wollte, wurde es wieder
ein gyaku-gatte, aber wenn man genau
hinsieht kann man erkennen, dass zwar Gefäß und Form übereinstimmen, es aber
Unterschiede bei der Blattform und den Blumen gibt.
Nachdem die Vorführung mit
diesem traditionellen Shōka eröffnet war, demonstrierte Christa als Kontrastprogramm
ein Jiyūka Basic 2 in ihrem bewährten breiten Gefäß mit zugeschnittenen
Aspidistrablättern, Gerbera und Kleinkram. Die Üppigkeit dieses Arrangements
kontrastierte wunderbar mit dem sparsamen Shōka.
Dann kam Uschi an die Reihe, die ebenfalls ein Jiyūka, aber in ganz anderem Stil präsentierte. Ein hübscher Henkelkorb, 2 Pfingstrosenblüten und blühender Cornus – mehr ist nicht nötig für ein frühsommerliches, bezauberndes Arrangement.
Nach der Verspieltheit
wieder ein bisserl mehr Strenge. Shōka shinpūtai mit einer Anthurie als shu, frischgrünen Irisblättern als yo und zur Aufhellung und als passenden
Abschluss einer kleinen Eisbegonie als ashirai.
Auch hier wurde mit wenig Material ein großer Raum gefüllt.
Uschis zweites Arrangement war wieder einer dieser Ikebana-Scherze, für die sie berühmt-berüchtigt ist. Diesmal nicht bezogen auf Kulinarik, wie in den vergangenen Vorführungen, sondern ein Urlaubsthema: Strandfeeling (ein fischförmiger großer Untersetzer) mit Palmwedeln, der sich im Meer spiegelnden Sonne (orange-gelbe Gerbera), Korallen (rosa-lila Statitze) und Seetang (kleines Grünzeug wie Asparagus und Kamelienblätter). Und noch der obligatorische Vogel, der an der Sonne vorbei fliegt (Eustoma). Original japanische Seidenbällchen symbolisierten die Wasserbälle für die Strandaktivitäten – der Urlaub kann kommen.
Christa führte ein weiteres Shōka shinpūtai
vor, diesmal in einem Bronzegefäß namens ichimonji.
Gloriosa, Spirea und Veronika harmonierten in den Farben und kontrastierten in
der Bewegung. Ein ganz anderer Ausdruck als das vorangegangene Shōka shinpūtai.
Den Abschluss bildete wieder ein Jiyūka, diesmal in horizontaler Ausrichtung. Dabei wurden die Zuschauer zu etwas Geduld verpflichtet, da in diesem Fall nichts vorbereitet war. Die Damen und Herren sollten sehen, dass Ikebana nicht einfach mal so schnell komponiert und aufgebaut ist. Gleichzeitig konnten sie Einblick in verschiedene Techniken gewinnen, wie man Blumen in die gewünschte Form bringt.
Das horizontale Muster einer mittelhohen, breiten Ikebana-Vase
wurde durch Binsen aufgenommen und zu beiden Seiten in die Breite geführt. Mit
blau-weißen Eustoma und rosa Freesien wurde der Blickpunkt zwischen den Linien
gestaltet, aufgelockert durch wenige Blüten der gelben Chrysantheme. Weitere Linien
wurden mit Ixien und Waxflower angedeutet. Zuletzt noch einige Blättchen zum Verdichten des
Fußes und das war es dann auch schon.
Ich muss sagen, die Zuschauer waren
tapfer und sind bis zuletzt geblieben. Außerdem waren sie sehr interessiert,
was die vielen Zwischenfragen verdeutlichten. Es dürfte ihnen gefallen haben,
denn wir erhielten lang anhaltenden Applaus. Nach der Vorführung gingen einige
der Herrschaften nochmal durch die Ausstellung und betrachteten die
Arrangements gleich mit anderen Augen als zuvor.
Jetzt hoffen wir noch auf
viele Besucher am Sonntag, dann sind wir vollends zufrieden. Immerhin, trotz
der teilweise tropischen Verhältnisse haben die Blumen bisher gut
durchgehalten. Es mussten nur wenige Teile ausgetauscht werden. Hier nun einige
Impressionen von der Vorführung und die versprochenen Bilder von der Eröffnung.
Christa: "und jetzt stellen wir die Gerbera so rein, dass die Blüte zur Sonne zeigt"
Uschi erklärt, was sie mit dem Körbchen anstellen will
... und jetzt schneiden wir noch ein bisserl was vom Cornus ab
Uschi unter (zwischen) Palmen
fast fertig, nur noch die Veronika entblättern
... und dann steckt man den Draht in die Binse rein
nicht ungeduldig werden, wir sind fast fertig
und hier die fertigen Vorführ-Arrangements |
Eröffnung: Direktor Iwabuchi, Mag. Alexandra Löff, Karl Löff, Andrea Scheberl und
ÖGG-Präsident KR Ing. Eipeldauer
und jetzt noch das Band durchschneiden ...
intensive Gespräche zum Jubiläumsjahr 2019
Hr. Friedrich (FG Bonsai) im Kreis der oben genannten Personen
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