Samstag, 29. März 2014

Wochenendworkshop Shôka

Freitag und Samstag war es wieder einmal soweit: Der alljährliche Shôka-Workshop mit Blütenzweigen beanspruchte unsere Aufmerksamkeit. 3 Arrangements in 1 1/2 Tagen, das klingt nicht gerade nach viel, aber da die Shôka mit Blütenzweigen gearbeitet wurden, musste man zumindest doppelt so viel Zeit als üblich für jedes Ikebana einplanen. Noch dazu gab es für die fortgeschritteneren Ikebanesen "Strafverschärfung": 1 Arrangement sollte klassisch gearbeitet werden. Außerdem wurden die Anforderungen durch die Materialauswahl noch zusätzlich erhöht. Gab es zum Einarbeiten noch eine relativ einfache shin-Form mit Mandelröschen, so war das dann folgende Shôka nishu-ike mit Drachenweide und Chrysanthemen in gyo-Form schon fordernder. Zuletzt durften wir uns mit Forsythien (fast nicht biegbar und sehr "wild" gewachsen) und Hollandiris in Form eines modernen sui-riku-ike beschäftigen. Dieses kazai erwies sich als ziemlich widerspenstig und führte zu einigen abgebrochenen Zweigen und dementsprechenden Kommentaren.
Einige Damen nutzten den Workshop auch dazu,  Sonderformen für anstehende Prüfungen zu üben. Und so nebenbei entstanden auch noch ein Shôka shinpûtai und ein reduziertes Jiyûka mit nur 2 Linien als Begrüßungsarrangement. Das Gute an unseren Workshops ist, dass man alles ausprobieren kann - sollte es auch noch so verrückt sein - und dann auch noch Tipps kriegt, wie man es besser machen könnte. So was ist leider nicht bei allen Seminaren möglich, da muss oft strikt nach Plan gearbeitet werden und jede Abweichung wird gnadenlos zurecht getrimmt.
Im Endeffekt konnten wir 31 Werke bewundern, ehe es ans Aufräumen und Zusammenpacken ging. Und schon wieder ist ein Workshop Geschichte. Es gab viel Neues und Lehrreiches zu erleben und alle Teilnehmerinnen konnten zufrieden nach Hause aufbrechen. Der nächste Workshop erwartet uns Mitte Juni mit Shôka und Rikka shinpûtai - da darf dann wieder der Kreativität freier Lauf gelassen werden ;-)

 Mandelröschen - manchmal muss noch etwas an der Form/Biegung gearbeitet werden .....

    
   Drachenweide mit sehr interessanten Linien

 
    
modernes sui-riku-ike - die Forsythien haben ziemlich Nerven gekostet ....
 

Mittwoch, 26. März 2014

Fröhliches Weidenbiegen

Beim gestrigen Übungsabend konnten wir uns bereits seelisch auf den kommenden Shôka-Workshop nächstes Wochenende einstimmen. Die meisten von uns arrangierten gestern ein Shôka shofûtai nishu-ike mit Weidenkätzchen und Tulpen. Wie bei jedem Shôka mit holzigem kazai wurde besonders Wert auf die Ausarbeitung der Form gelegt. Es war zwar nur eine schlanke shin- oder eine etwas breitere gyo-Form vorgegeben, aber die Palmkätzchen mussten trotzdem erst zur richtigen Biegung "überredet" werden. Anfangs waren sie nämlich eher gerade gewachsen bzw. wiesen genau dort Rundungen auf, wo diese nicht eben erwünscht waren. Deshalb durften wir die Zweigen biegen, bis die Rinde krachte - mit wechselndem Erfolg. Jedenfalls werden wir beim Workshop noch genügend Gelegenheit zum Üben bekommen. Tulpen für Shôka sind ebenfalls ein Thema für sich, aber bis zum Foto haben sie wenigstens Form und Richtung gehalten.
Der Nachwuchs arbeitete mit den gleichen Hauptmaterialien und zusätzlichen Blumen ein natürliches tate-no-hana mit schmaler Wurzel. Hier nun die Bilder unserer Werke:   
 
 

Montag, 17. März 2014

Vorführungen und Workshops

Am Wochenende fanden im Museum Laxenburg im Rahmen unserer Ausstellung auch Vorführungen und Workshops für die Besucher statt. Vormittags wurden den Interessierten jeweils 4 Arrangements vorgeführt und am Nachmittag konnten sich angemeldete TeilnehmerInnen an eigenen Werken versuchen. Die Blumen für den Workshop wurden wieder dankenswerterweise vom Blumenkönig in Guntramsdorf zur Verfügung gestellt.
Am Samstag waren 2 Nachwuchs-Lehrerinnen am Zug. Für ihre weitere Ausbildung müssen sie Erfahrung im Unterrichten sammeln und hier bot sich wieder einmal eine Gelegenheit dazu. 2 Jiyûka - ein natürliches und eine sehr kreative Variante - sowie je ein Shôka shofûtai und shinpûtai wurden den interessierten Zuschauern präsentiert. Beim nachmittäglichen Workshop spielten dann 6 Damen mit Palmkätzchen, Narzissen, Anemonen und Pistazienzweigen und schufen entzückende vorösterliche Werke, die sie dann mit nach Hause nehmen durften. Stolz posierten sie mit ihren kleinen Kunstwerken für ein Gruppenfoto.
Am Sonntag zog eine gewaltige Sturmfront über das Land und nur wenige Mutige verirrten sich zur Vorführung. Dafür waren diese Besucher aber sehr interessiert und ließen sich im Anschluss durch die Ausstellung führen und sich alle Arrangements genau erklären. Am frühen Nachmittag klarte es auf und der Besucherzulauf verstärkte sich beträchtlich. Der Workshop war mit 11 Damen und 1 einsamen Herrn (wenigstens hat sich einer zu uns verirrt!) sehr gut besucht. Da hatten wir wieder alle Hände voll zu tun, um ein wenig unterstützend einzugreifen. Auch diesmal wurde stolz für ein Gruppenfoto posiert.
Ab 18:00 war es dann leider vorbei mit unserer Ausstellung. Die Arrangements wurden abgebaut und die Räumlichkeiten wieder in den Urzustand versetzt. Die Pflanzen haben erstaunlich gut durchgehalten und wir konnten viele unserer Restblumen mit zurück nach Hause nehmen - obwohl sie uns im Innenhof des Museums vom Sturm mehrmals gründlich durcheinander gewirbelt wurden. Jedenfalls haben wir gemeinsam mit der Museumsleitung beschlossen, im November 2015 die nächste Ausstellung zu veranstalten und zwar wieder in Zusammenarbeit mit Frau Susanne Lebzelter. Ihre puristischen Bilder passen so wunderbar zu unseren Arrangements. Beim nächsten Mal werden wir uns etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um die BesucherInnen zu überraschen. Hier nun einige Impressionen vom Wochenende.

 der Lehrer-Nachwuchs bei der Arbeit .....

 
 ... und die Ergebnisse ihrer Vorführung


Vorführung am Sonntag

die stolzen Workshop-TeilnehmerInnen und ihre Werke