Mittwoch, 25. Februar 2015

Parfumpräsentation mit Ikebanabegleitung

In den Kasematten des Palais Coburg in der Innenstadt fand die Präsentation des neuen Parfums von Kenzo statt. Marionnaud, der exklusive Vertriebspartner von Kenzo, lud Journalisten und Blogger ein, die neuesten Produkte noch vor Verkaufsstart zu probieren.
Um auf den japanischen Ursprung des Parfums hinzuweisen, sollte die Präsentation von Ikebana-Vorführungen begleitet werden. Der neue Duft stellt, im Gegensatz zum bereits bekannten Parfum "Flowers by Kenzo", diesmal eine weiße Mohnblume in den Mittelpunkt. Dabei handelt es sich um eine seltene Variante, die nur an wenigen Standorten zu finden ist. Im Parfum werden Duftnoten von Freesien und Päonien von weißem Moschus und einer speziellen Essenz begleitet und ergeben eine frische, blumige Gesamtnote.
Da um diese Jahreszeit leider keine Mohnblumen erhältlich sind und der Seidenmohn sehr wuchtige Blüten besitzt, bildeten stattdessen rote und weiße Anemonen die Leitpflanzen. Arrangiert in schwarzen Gefäßen ergab das zusammen mit Korkenzieherhasel, Drehweide und Lonicera purpusii einen schönen Kontrast, ohne zu wuchtig zu wirken. Eben angepasst an die Leichtigkeit des Duftes. 
Natürliches Jiyûka, als kreatives Moribana bzw. Nageire arrangiert, war die Stilrichtung der Wahl. Durch den sehr begrenzten Platz - ein halber Tisch musste ausreichen - waren aufwändigere Arrangements von Vornherein ausgeschlossen. In 2 Vorführungen wurden jeweils 3 Arrangements in unterschiedlicher Zusammenstellung präsentiert. 
So schön das Ambiente der Kasematten auch war, die Ziegelwände eigneten sich nicht gerade gut als Hintergrund. Und das Licht war auch nicht überwältigend gut. Deshalb mussten die Fotos mit Blitzlicht gemacht werden, denn ohne Blitz kamen die Linien vor den Ziegelwänden überhaupt nicht zur Geltung.

 die beiden Nageire-Varianten - auf die Neigung kommt es an

 Moribana im Hoch- und Querformat

 mehr Platz gab es nicht....

Denka-Shôka mit Tazetten

Gestern gab es wieder einmal einen "duftenden" Übungsabend. Der Seminarraum in der ÖGG war vom Duft der Tazetten erfüllt, wenn nicht sogar überflutet. In hohen Dosen ist der Geruch wirklich penetrant. Dabei hatten wir gestern gar nicht die weißen sternblütigen Tazetten in Arbeit, sondern die schönen cremefarbenen mit der gelben Krone. Die riechen normalerweise nicht so stark.
Diesmal gab es am Großmarkt Tazetten mit langen Blättern und teilweise sehr schönen hakama. Leider nicht allzu viele, denn statt der erhofften 10 Stück pro Nase gab es nur 5 Exemplare, mit denen wir auskommen mussten. Der Nachteil der langen Blätter war, dass sie ziemlich breit, weich und schlabbrig waren. Keine Idee von Stabilität und wenn man ein wenig zu oft versuchte, die Blätter auf Linie zu bringen, machten sie gleich schlapp. 
Aber trotzdem, wir gaben unser Bestes und im Vergleich zum Vorjahr konnte wieder eine Verbesserung bemerkt werden. Auch der Nachwuchs schlug sich sehr gut. Das "Ausziehen" der Pflanzen klappte problemlos und auch die hakama hielten der Beanspruchung gut stand. Bei der Formgebung gab es generell noch kleine Defizite, aber die Blätter waren bei allen korrekt vorne und hinten angeordnet und die Längenunterschiede passten ganz gut. Hätten wir die stabilen Blätter der echten japanischen suisen gehabt, wären die Arrangements noch besser geworden....
Trotzdem, die Bilder zeigen, dass wir uns von Jahr zu Jahr verbessern.


Mittwoch, 11. Februar 2015

Und wieder einmal Nageire - schon lange nicht mehr geübt .....

Nageire - oder genauer gesagt "natürliches Jiyûka nach den neuen Regeln in der Vase arrangiert" - ist und bleibt der besondere "Liebling" unserer Gruppe. Keiner murkst gerne mit den kubari herum, bis die Zweige und Blumen halten, jeder schimpft und meckert, aber wenn dann ein elegantes Arrangement vor einem steht, ist man (meistens) doch wieder versöhnt. Trotzdem, die zugrundeliegende Technik ist ein wichtiges Element für zukünftige klassische Shôka-Arrangements. Denn wie jeder aus leidvoller Erfahrung weiß, ohne gut sitzenden kubari schafft man kein anständiges klassisches Shôka.
Gestern war es also wieder so weit mit dem Nageire, dabei ist das letzte doch erst im Herbst auf dem Programm gestanden. 2 Damen unseres Nachwuchses plagten sich erstmals mit diesem Arrangement und sie haben ihre Sache gut gemacht. Die Zweige haben gehalten und den Vasenrand nicht berührt und auch die Blumen sind ganz ordentlich geworden. Bei den Fortgeschrittenen waren die Maßstäbe natürlich etwas höher angesetzt. Mit den Anemonen vom Großmarkt haben wir diesmal leider ein wenig Pech gehabt. Kaum ausgepackt, sind uns die Dinger unter den Händen voll aufgeblüht - war vielleicht der Angstschweiß daran schuld? Allerdings glaube ich eher, dass die Ware nicht mehr taufrisch war und eventuell etwas zu viel Kälte abgekriegt hat. Durch das Schneechaos der vergangenen Tage waren teilweise Autobahnen gesperrt und die LKW aus Holland sind nicht rechtzeitig eingetroffen. Aber trotzdem sind die Arrangements schön geworden, wie man an den Bildern sehen kann.