Mittwoch, 25. Mai 2022

Tatehana und Freestyle

Bei unserem gestrigen Übungsabend ist der Seminarraum in der ÖGG wieder an seine Grenzen gestoßen – manchmal könnten wir wirklich einen größeren Raum gebrauchen. 
Ein paar Damen, die sich später angemeldet hatten, konnten leider nicht mehr teilnehmen, denn mehr als 19 Tische passen einfach nicht in den Saal. 

Die Verteilung zwischen Jung-Ikebanesen und den Fortgeschrittenen hielt sich so ziemlich die Waage und das spiegelte sich auch bei den Arrangements wider. Die einen beschäftigten sich mit Freestyle mit Material aus einem Überraschungspaket vom Großmarkt (Kugellauch, Alstromerien, Frauenmantel, Lederfarn, Heucherablätter und junge Gerste), die anderen arbeiteten tatehana mit selbst mitgebrachten Pflanzen. Und ein Shōka shimpūtai hat sich auch noch dazwischen geschummelt. 

Es war ein sehr intensiver Übungsabend, nicht nur beim Arrangieren, sondern auch anschließend bei den Korrekturen. Speziell bei den tatehana konnte man bei der Korrekturrunde viel lernen, denn durch die unterschiedlichen Material-zusammenstellungen entstanden sehr vielfältige Arbeiten, von denen jede einen anderen Gesamteindruck vermittelte. 
Ebenso gab es bei den Freestyle-Arbeiten viele Variationen, auch wenn sich die meisten der Jung-Ikebanesen am Vorführ-Arrangement anlehnten. 

Jetzt haben wir erst einmal eine kleine Pause, bevor es Mitte Juni weitergeht. Der 2. und 4. Dienstag im Monat liegt diesmal relativ spät. Dafür können wir uns länger auf das bevorstehende Thema - Freestyle und Shōka shōfūtai mit Zantedeschia - freuen.
Hier nun die Galerie mit unseren Arbeiten, eventuelle Hausübungen werden nach und nach ergänzt.





Mittwoch, 11. Mai 2022

Pfingstrosenvariationen

Mai ist Pfingstrosenzeit, auch wenn wir sie dieses Jahr etwas früher als sonst im Programm haben. Die Strauchpfingstrosen im Garten stehen bereits in voller Blüte und auch die krautigen Päonien zeigen bereits schöne Knospen. 
Am Großmarkt werden aber derzeit noch sehr wenige Pfingstrosen gehandelt und für die vorhandenen Pflanzen werden mehr als saftige Preise verlangt. Abgesehen davon haben sie zwar wunderschöne Blüten, aber kaum Blätter und die Länge passt halt leider auch nicht. 
Die Krise scheint voll durchgeschlagen zu haben, die heimischen Produzenten sind weggebrochen und das spärliche Angebot treibt natürlich die Preise hoch. 

Mit viel Glück konnten doch noch genügend Exemplare passender Länge aufgetrieben werden, die auch noch recht schöne (und viele) Blätter hatten. Das Hochgefühl wurde allerdings zu Kursbeginn etwas gedämpft, denn die anfangs so stabil wirkenden Pflanzen haben sich im Lauf des Tages dazu entschieden, der Schwerkraft zu folgen und sich in alle Richtungen zu biegen. Für Shōka natürlich nicht unbedingt ideal. 
Da die Vorgabe lautete, mit fünf Blüten zu arbeiten, gab es für jeden auch nur sieben Stiele, was die Auswahl weiter eingeschränkt hat. Durch Reduzieren der Blätter und Dopen mit dem japanischen Wundermittel konnten wir zumindest einige Exemplare dazu überreden, halbwegs aufrecht stehenzubleiben. Unsere Arbeiten sind im Endeffekt deutlich beschwingter als vorgesehen ausgefallen, aber immerhin haben wir das Beste aus den Pflanzen rausgeholt. 

An der Freestyle-Front waren ebenfalls Pfingstrosen im Einsatz, hier gab es eine weiße Sorte. Gemeinsam mit Aralie, Hirtentäschel (die Samenstände sind echt dekorativ), Trachelium und roter Godetie (auch bekannt als Sommerazalee) als Akzentmaterial wurden sie zu interessanten Arbeiten kombiniert. 
Mal schaun, was sich beim Arrangieren daheim so alles ergibt. Hoffentlich treffen viele Beiträge ein und vervollständigen die Galerie. Die Bilder dieser Hausübungen werden nach und nach ergänzt.