Mittwoch, 24. Januar 2018

Frühlingsboten


Im Seminarraum der ÖGG war an diesem Abend bereits einen Hauch von Frühling zu erahnen. Grund dafür waren die Narzissen, Anemonen, Mimosen und Traubenhyazinthen, die sich im Überraschungspaket für das Jiyūka befanden. 

Unser Nachwuchs beschäftigte sich mit einem Arrangement Basic 1 mit Schwerpunkt Linie. 
Dafür waren die eleganten Narzissenstiele und Blätter gut geeignet. (Die Blätter natürlich nur dann, wenn man sie vorher nicht zu Tode gestreichelt hat). Auch die Muscari mit ihrem kräftigen Blau konnten lineale Charakteristika beisteuern und wirkten gleichzeitig als Farbtupfer. 
Als optischer Ruhepunkt und Anschluss ans Gefäß dienten die knallroten Anemonen mit ihren schwarzen Herzen, die einen wunderbaren Kontrast zu den cremefarbenen Narzissen mit orangem Kelch bildeten. 
Zuletzt noch die gelben Kugelblütchen der Mimosen – noch nicht ganz aufgeblüht – sozusagen als I-Tüpfelchen und Auflockerung im Basisbereich. Fertig war das Jiyūka, das in den Wohnungen der Damen als Frühlingsgruß in den kommenden Tagen viel Freude verbreiten wird. 

Die anderen Damen waren auch nicht untätig und arrangierten aus selbst mitgebrachtem kazai vielfältige Shōka shinpūtai. Auch hier waren Frühlingsboten vertreten und zwar häufig in Form von Mini-Narzissen. Das kräftige Gelb ihrer Blüten und die eleganten Blätter sind auch wirklich sehr entzückend. 

Es dauert zwar noch eine Weile, aber unsere Ausstellung, die dieses Jahr Anfang Mai stattfinden wird, rückt doch näher. Zeit, mit den Vorbereitungsarbeiten zu beginnen. Wir werden auch diesmal wieder gemeinsam mit einem Künstler ausstellen und heuer ist der Japanbezug besonders stark. Es wird Bilder und Plastiken geben, aber mehr wird noch nicht verraten.

 
 

Freitag, 19. Januar 2018

Monatstreffen Ikebana International


Das erste Monatstreffen von Ikebana International Chapter #223 im neuen Jahr in der Studiogalerie lief recht geruhsam ab. Geplant war ein Foto- und Filmabend über die 11. Weltkonferenz von Ikebana International in Okinawa im Frühjahr vergangenen Jahres. Außerdem, um das praktische Arbeiten nicht zu kurz kommen zu lassen, sollte ein "20 Minuten-Arrangement" angefertigt werden. 
Ein Teil der Anwesenden nahm diese Gelegenheit auch wahr, die anderen kamen nur zum Betrachten der Videos und Fotos. Die offizielle DVD des Weltkongresses wurde vorgeführt und wir bekamen Ausschnitte aus den Vorführungen verschiedener Schulen zu sehen. Erläuterungen steuerten diejenigen Mitglieder bei, die das alles live gesehen und erlebt haben. Zusätzlich gab es noch Videos aus dem Sogetsu-Hauptquartier in Tokyo und Ausstellungsimpressionen zu genießen.

Die Palette der Arrangements reichte von Minimalistisch (1 Bambuszweig in der Vase) bis hin zu frühlingshaften Kompositionen. 
Mein Beitrag war ein Shōka shinpūtai mit goldgelben Gerbera und einer zartrosa Zyklamenblüte mit Blatt als shu und yo, dazu noch ein Palmwedel für die Bewegung und als flächiges kazai, damit die langen Stiele der Gerbera ein wenig kaschiert wurden.

 
 

Mittwoch, 10. Januar 2018

Festliches Ikebana zum Jahresbeginn


Das neue Ikebana-Jahr fängt ja gut an: ein voller Übungsraum, lauter gut aufgelegte Damen und schönes Material – Herz was willst du mehr. 
Ein Teil der Mädels hat sehr erfolgreich Zweige vorgetrieben (die weißen Zierquitten waren ganz besonders schön) und auch die Kirschen vom Großmarkt standen kurz vor dem Aufblühen. 
Über den Bambus ließ sich auch nicht meckern. Ein extradicker Stamm, aus dem "großen Garten" einer unserer Ladies "organisiert", versorgte gleich mehrere Arrangements mit frischem Grün. Und auch die anderen Spenden wurden dankend angenommen und gleich weiter verarbeitet. 

Das erste Ikebana im neuen Jahr sollte – zumindest was das kazai betraf – in Anlehnung an das traditionelle shō-chiku-bai arrangiert werden. So war neben Blütenzweigen und Bambus auch das eine oder andere Zweiglein Kiefer zu finden. Alternativ kamen noch Reichtum versprechende rote Beeren in Form von Hypericum vor. 
Der Ikebana-Stil war freigestellt und die Damen entschieden sich für Shōka shinpūtai und Jiyūka. 
Da ein Jiyūka ohne Blumen ein bisserl mager aussieht (es gibt natürlich Ausnahmen, man braucht sich bloß das wunderbare Arrangement mit den dicken Bambusstangen anschauen!), befanden sich im Pflanzenpaket vom Großmarkt neben den Kirschzweigen auch dunkelrosa Orientalis-Lilien und eben die Hypericum-Stammerl. 
OK, der Kontrast Dunkelrosa zu Hellrot wirkte im ersten Moment etwas heftig, aber im Arrangement hat der rote Akzent gar nicht so schlecht ausgesehen. Der Reichtum wird ja nicht extra zur Schau gestellt, sondern ein wenig versteckt präsentiert. 

Im Endeffekt waren alle sehr zufrieden mit ihren Werken. Bleibt zu hoffen, dass es auch weiterhin so gut läuft wie es begonnen hat. Schließlich stehen uns heuer wieder 2 Ausstellungen ins Haus, da wollen wir uns natürlich bestmöglich präsentieren.

  unsere Shōka shinpūtai ....

... und die verschiedenen Jiyūka