"Less is more" –
dieses Leitthema zieht sich durch das neue Jahresprogramm des Ikebana
International Chapters Vienna #223. Jahreszeitenspezifisch wird dabei immer
wieder ein neuer Schwerpunkt gesetzt. Zu Beginn der Wirkungsperiode unserer neugewählten
Präsidentin war dies "Der kühlende Anblick der Wasseroberfläche im Sommer".
Die Studiogalerie war gut gefüllt, obwohl sich doch einige Damen entschuldigen
ließen. Zudem konnte das Chapter drei Neumitglieder begrüßen, von denen zwei anwesend
waren.
Organisatorisch war auch einiges zu besprechen. Es gab einen Rückblick
auf die Veranstaltung im Weltmuseum Anfang Juli (das traditionelle japanische Sommerfest,
das von einer Ikebana-Ausstellung begleitet wurde) und eine Vorschau auf
kommende Ereignisse. Außerdem wurde bereits über das Thema des nächsten
Monatstreffens diskutiert.
Von den Arrangements her war es wieder bunt
gemischt, wobei die spiegelnde Wasserfläche in beinahe allen Arbeiten prominent
vertreten war.
Das Spektrum reichte von einzelnen Grashalmen oder Blüten (mit
und ohne Begleitung) bis hin zu komplexeren Arrangements mit etwas mehr
Materialeinsatz.
Auch die Befestigungstechniken variierten. Frei im Wasser
liegende Elemente, Verkeilung der Linien im Gefäß ohne Hilfsmittel und Befestigung im kenzan waren
vertreten. Einzig schlanke Vasen fehlten, aber dabei wäre ja auch keine offene Wasserfläche
sichtbar gewesen.
In einigen der Arrangements machte man sich auch den
Spiegelungseffekt im Wasser zunutze, der leider auf den Fotos so gar nicht zur
Geltung kommt.
Ich entschied mich für ein natürliches Jiyūka mit Hirse, Enzian
und kleinen Sommerastern in einer quadratischen schwarzen Schale. Um den Effekt
einer Wasserstelle im Garten zu verstärken, wurde eine kleinere, nur mit Wasser
gefüllte Schale über der ersten positioniert. Das verstärkte den Eindruck eines
Wasserbeckens und verdeckte gleichzeitig die Befestigung der Blumen,
die im hinteren Teil der großen Schale standen. Einige der Astern neigten sich
dann ganz natürlich über die obere Schale und verbanden alles zu einem harmonischen
Gesamtwerk.
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