Der abendliche Rundgang durch die
Ausstellungsräume ist gewaltig und bald wird die Sache unüberschaubar. Wir
beginnen im Dojô, wo die höheren Meister ausstellen. Die Arrangements von
Sen'ei und Yuki Ikenobô sind noch nicht aufgestellt worden, das wird wohl erst
nach "Betriebsschluss" geschehen. Aber sonst sieht man wunderbare
Beispiele traditioneller Rikka und Shôka, Shinpûtai-Formen in allen Variationen
und auch Jiyûka ist vertreten. Besonders stechen ein matsu-isshiki (man sieht deutlich die 7 verschiedenen
Kiefern-Arten) und ein suisen-Rikka
heraus. Auch ein Shôka betsuden
soe-hazushi mit weißen Chrysanthemen wie aus dem Bilderbuch soll nicht
unerwähnt bleiben.
Nach dem Dojô begeben wir uns ins Hauptgebäude und nehmen
uns den 6. und 7. Stock vor. Ich mache, da derzeit fast alles menschenleer ist,
eine Fotorunde und werde mir die Ikebana erst in kommenden Tagen genauer
anschauen. Die Stockwerke 4 + 5 sind auch für uns Sperrgebiet, dort wird für
Wettbewerbe gearbeitet. In den beiden oberen Stockwerken sieht man einige
Beispiele eines neuartigen Rikka shinpûtai, nämlich Arrangements in 1 oder 2 Gefäßen,
die von 2 Seiten zu betrachten sind und rundherum gut aussehen. In gewisser
Weise eine Art nihomen-Rikka. Leider
haben diese Arrangements keinen guten Hintergrund und können deshalb nicht
fotografiert werden.
Generell stehen diesmal die Arrangements bunt durcheinander,
es gibt keine Gruppierung nach Stilen. Das ist einerseits sehr
abwechslungsreich, aber wenn man sich auf eine bestimmte Stilrichtung
konzentrieren möchte, muss man lange suchen.
Zum Abschluss unserer Runde besuchen wir noch den 7. Stock
des Gebäudes West 18. Dort finden sich vorwiegend Jiyûka, vom Miniarrangement
bis zur Rauminstallation. Hier wird teilweise noch fleißig gearbeitet und den
Stücken der letzte Feinschliff verliehen. Wie gesagt, ich habe hauptsächlich
fotografiert und nicht so genau geschaut, aber ich war trotzdem völlig von den
Eindrücken erschlagen. Teilweise wusste ich gar nicht mehr, was ich noch nicht
fotografiert hatte. Morgen werde ich wohl nach jedem Stockwerk eine
Verschnaufpause einlegen müssen. Und vor Allem, dann wartet auch die neue Runde
im Takashimaya-Kaufhaus auf uns.
klassisches Shôka shofûtai soe-hazushi und Shôka shinpûtai

Ausstellungsimpressionen
ein Rundum-Jiyûka, fast schon eine Rauminstallation, von allen Seiten schön
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