Nach einem kurzen Frühstück im
Ikenobô-Café (gerammelt voll und die Preise saftig erhöht – Ausstellungszeit
eben) beginnen wir unsere Runde wieder im Dojô. Diesmal natürlich jede Menge
Besucher, aber wir können uns trotzdem alles in Ruhe anschauen. Einige Details
werden nochmals genau betrachtet und auch fotografiert.
Im Eingangsbereich ein schlichtes
Arrangement in einer antiken Bronzevase in der tokonoma, nur ein
einzelner Kamelienzweig begrüßt die Besucher. Vor den Arrangements von Yuki
(Rikka shinpûtai) und Sen'ei Ikenobô (Shôka shinpûtai) gibt es natürlich einen
Stau, aber auch hier kommt man noch gut zum Fotografieren und Betrachten. Hier
geht es wesentlich gesitteter zu, als an den anderen Ausstellungsbereichen.
Zurück im Hauptgebäude stellen
wir uns in der langen Schlange vor den Aufzügen an. Man fährt ganz hinauf und
muss dann hinunter die Treppen nehmen – Einbahnregelung, sonst könnte man die
Besuchermassen niemals durchschleusen. Vom 7. Stock abwärts wird das Gedränge
schon heftiger. Die beiden oberen Stockwerke, die wir ja bereits am Vortag gesehen
haben, sind noch erträglich, aber im 5. und 4. Stock bei den Wettbewerbsarrangements
ist fast kein Durchkommen mehr. Leider können wir nicht eruieren, wer was
gewonnen hat, aber bei einigen besonders schönen Arrangements liegen spezielle
Tafeln. Mit Händen und Füßen erklärt uns jemand, dass diese Tafeln die jeweils
schönsten 3 Arrangements der verschiedenen Stilrichtungen bezeichnen.
Wir flüchten vor dem Gedränge und
lassen die 7. Etage im West 18 aus. Die können wir uns morgen immer noch
ansehen. Stattdessen wandern wir zum Takashimaya-Kaufhaus und sehen uns dort
die neuen Ausstellungsstücke an. Auch hier ziemlich viel Zustrom und das Fotografieren
wird zum Spießrutenlauf. Irgendjemand rempelt einem an oder läuft durchs Bild
oder bleibt plötzlich stehen und fängt an zu tratschen – und das genau vor dem
Ikebana, dass man fotografieren möchte. Es gibt wieder einige wunderbare
klassische Shôka zu sehen und auch die traditionellen Rikka sind zum
Niederknien. Natürlich ist der Großteil der Arrangements entweder Shôka oder
Rikka shinpûtai, aber auch die Jiyûka kommen nicht zu kurz. Erstaunlicherweise
sind diesmal besonders viele geteilte Shinpûtai zu finden. Scheint ein neuer
Trend zu sein, genauso wie die von beiden Seiten zu betrachtenden Rikka
shinpûtai (sowohl ein- als auch zweiteilig). Generell finde ich die Qualität
der Arrangements hier im Takashimaya besser als im Hauptgebäude (Dojô natürlich
ausgenommen).
Morgen freuen wir uns schon auf
den Umzug der Blumenwagen – hana gyoretsu
– der vom Ikenobô Junior College bis zum Rokkakudo-ji führen wird. Noch kann
ich mir nichts Konkretes darunter vorstellen, aber ich bin schon sehr gespannt.
Hoffentlich hält das Wetter aus.
das Begrüßungsarrangement, schlicht und edel
Shôka shinpûtai von Sen'ei Ikenobô
Rikka shinpûtai von Yuki Ikenobô
klassisches tate-no-hana und klassisches Rikka futatsu-shin
man beachte die räumliche Tiefe....
Spiegeleffekt, sichtbar bei der Kamelie rechts
klassisches Shôka mit Quitte, ohne Worte
Rikka shinpûtai und Shôka shinpûtai futa-kabu-ike
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen