Der Herbst-Workshop in der ÖGG in Wien hat uns ein intensives Ikebana-Wochenende beschert, das uns außer Rikka shōfūtai alle derzeit aktuellen Ikebana-Stile nähergebracht hat. Da wir diesmal eine kleinere Truppe waren, konnte jede einzelne Teilnehmerin sehr ausführlich betreut werden.
Begonnen haben wir am Freitagnachmittag mit Rikka shimpūtai, wofür uns eine schöne Auswahl an Herbstmaterialien und Gräsern zur Verfügung stand. Dadurch entstanden vielfältige Arbeiten und jedes Arrangement besaß seinen eigenen Charme. Wer wollte, widmete sich offenen Punkten auf den Prüfungsbögen, wobei unter anderem ein entzückendes modernes Shōka nana-kusa gearbeitet wurde.
Am Samstag ging es erst mit tatehana los, danach folgten ein Chrysanthemen-Shōka – wahlweise isshu-ike oder mit einem nejime aus kleinen Santini-Chrysanthemen – und ein modernes Shōka maze-ike mit drei Materialien.
Da leider in letzter Minute mit den am Großmarkt verfügbaren Pflanzen jongliert werden musste (es gab einfach keine farblich zum Enzian passenden kleinen Sommerastern und Blau-Lila zu Blau hätte seltsam ausgesehen), fiel das Arrangieren mit dem Alternativmaterial in die Kategorie anspruchsvoll bis schwierig.
Die fusseligen weißen Herbstastern waren ziemlich wild gewachsen und besaßen extrem dünne Stiele, wodurch sie sogar im kusa-mono-kenzan schlecht zu fixieren waren. Aber die Damen, die sich für dieses Arrangement entschieden, haben die Sache bravourös gemeistert. Zum Ausklang des Tages stand Shōka shimpūtai auf dem Programm.
Wie meistens am Workshop-Sonntag lag der Schwerpunkt auf Freestyle. Passend zum Herbstmaterial und den verfügbaren Gräsern wurde kreativ im Körbchen gearbeitet, danach gab es ein geteiltes Arrangement mit Montbretien als Hauptmaterial und ein Freestyle mit kleinen Sonnenblumen.
Die knallig-pinkfarbenen Celosien, die als Kontrastmaterial dienten, waren nicht gefärbt, sondern wiesen von Natur aus diese ungewöhnliche Farbe auf. Manchmal gibt es eben auch schräge Materialkombinationen, schließlich soll die Fantasie angeregt werden.
Die Zeit ist wieder viel zu schnell vergangen und gerade als wir so richtig im Flow waren, mussten wir auch schon wieder zusammenpacken und aufräumen. Für Wien war das in diesem Jahr der letzte Workshop, der nächste steht erst wieder im Februar auf dem Programm. Aber im Oktober gibt es immerhin eine weitere Workshop-Gelegenheit in Passau.
Hier nun ein kleiner Einblick in die entstandenen Arbeiten, immer nur wenige Beispiele je Arrangement-Typ.