Das alljährliche Chrysanthemen-Arrangement wurde heuer in Form eines Shōka shōfūtai isshu-ike mit mehrblütigen Spinnenchrysanthemen gearbeitet. Keine leichte Aufgabe, denn das Ausschneiden der Blüten erfordert doch etwas Geschick und viel Übung.
Wichtig ist, dass man sich nicht durch die unzähligen Blüten verwirren lässt, sondern sich auf die Linie konzentriert. Man verfolgt die Biegung des Hauptstammes, achtet darauf, dass die Blüten in die richtige Richtung zeigen und schneidet alles Überflüssige weg.
In der Theorie ganz einfach, und nachdem man unzählige Stiele verhunzt hat (weil man natürlich genau jene Blüte weggeschnitten hat, die man eigentlich gebraucht hätte oder man den Stiel falsch gedreht in Händen gehalten hat), klappt es auch ganz gut. Wie man sieht, können wir mit den Ergebnissen zufrieden sein.
Der Vorteil von Spinnenchrysanthemen liegt darin, dass die Blüten in mehreren Ebenen angeordnet sind, auf eleganten Trieben sitzen und die Blütengrößen meist ganz gut variieren. Auch sind die Verzweigungen lang genug, dass man speziell für tai-saki mit einem kräftigeren Stamm (+ Blatt in der richtigen Position) arbeiten kann.
Die meisten anderen mehrblütigen Chrysanthemensorten sind für ein isshu-ike weniger geeignet, denn üblicherweise sind entweder alle Blüten gleich groß, oder die Verzweigungen sind so angelegt, dass sich die meisten Blüten auf einer Höhe befinden. Wir hatten also großes Glück mit unserem Material.
Zwei unserer Damen haben mit einzelblütigen Exemplaren geübt und zusätzlich sind auch drei Freestyle-Arbeiten entstanden.
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