Das Thema des ersten Oktober-Übungsabends lautet "Ikebana im Glasgefäß mit alternativer Befestigung". Das bedeutet, dass weder kenzan noch Steckmasse verwendet werden dürfen, sondern die Fixierung der Pflanzen auf eine andere Art erfolgen muss.
Dazu kommt noch die Schwierigkeit, dass ein transparentes Glasgefäß auch das Geschehen innerhalb der Vase erkennen lässt. Was sonst im Dunkel unterhalb des Vasenrandes passiert, wird nun gnadenlos offengelegt.
Dadurch wird die Aussage "was unterhalb der Wasseroberfläche passiert, geht niemanden etwas an" – häufig verwendet, wenn mit kubari in der Nageire-Technik gearbeitet wird – ad absurdum geführt.
Also geht es bei der gestellten Aufgabe darum, sowohl auf ein interessantes Arrangement, als auch auf einen sauberen Unterbau und eine unübliche Befestigungstechnik zu achten. Ganz schön herausfordernd….
Bei einer alternativen Befestigung muss man sich zuerst entscheiden, ob diese unauffällig sein soll, oder als Teil des Gesamtarrangements angesehen wird.
Unauffällige Methoden können beispielsweise transparente Klebestreifen sein, die gitterartig über die Vasenöffnung geklebt werden. In den Zwischenräumen werden dann die Materialien eingesteckt, wobei der Unterbau eventuell kaschiert oder aufgehübscht wird. Auch Foldback-Klammern oder transparente Saugnäpfe mit Ösen oder Ringen leisten in Glasgefäßen gute Dienste.
Bei den dekorativen Befestigungsmethoden gibt es unzählige Möglichkeiten. Aluminiumdraht (keinesfalls Eisendraht nehmen, der beginnt beinahe sofort zu rosten), in Streifen geschnittene PET-Flaschen, dekorative und stabile (Spiegel)Folien, Glaskies, Hydrogele, die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Es kommt immer auch darauf an, wo das Arrangement aufgestellt und aus welcher Perspektive es betrachtet wird. Das verwendete Material sollte entsprechend leicht sein, um zum Charakter der Vase und zur Befestigungsmethode zu passen. Für solche Alltagsikebana braucht man nicht viele Pflanzen. Lediglich sollte man darauf achten, dass alles zum Anlass passt und vielleicht auch noch die Jahreszeit berücksichtigt wird.
Mit Ausnahme der Folien sind eigentlich alle Befestigungstechniken zur Anwendung gekommen. In einer undurchsichtigen Glaskugel wurde ein Drahtgitter als Blumenhalter verwendet. Und eine unserer Damen hat ihr neuestes, selbst hergestelltes Raku-Gefäß ausprobiert. Auch hier wurde mit alternativer Befestigung in Form von Drahtschlingen gearbeitet.
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