Das kann ja nur ein glückliches Vorzeichen sein!
Pünktlich zum Tanabata-Fest konnten wir wieder mit unseren Übungsabenden
durchstarten. Natürlich nur unter Auflagen, beispielsweise mit begrenzter Teilnehmerzahl und auch eine vorherige Anmeldung ist zwingend
erforderlich. Aber immerhin dürfen wir uns wieder in der Gemeinschaft mit
Ikebana beschäftigen – das macht dann gleich doppelt soviel Spaß. Die Maske ist zwar
manchmal etwas lästig, aber die brauchen wir eh nur während der Korrekturrunden,
wenn wir uns nahe kommen.
Schon der morgendliche Großmarktbesuch gestaltete
sich spannend: Wie viele der Händler würden wir nicht wiedersehen und was hat
sich seit März alles verändert? Aufgrund der Urlaubszeit waren zwar einige Stände
verwaist, aber unsere bevorzugten Händler haben alle überlebt. Die Preise haben
allerdings gehörig angezogen.
Das Angebot war zwar deutlich reduziert, trotzdem
wurden wir fündig. Auch konnten wir bereits Material für den kommenden Shōka-Workshop
vorbestellen. Hoffentlich kriegen wir es auch, was wir wollen.
Um unseren
Neustart gebührend zu feiern – und um das Tanabata-Fest zu würdigen – haben wir
uns auf die Farben Rosa und Blau festgelegt, die eventuell durch Weiß
unterstützt werden sollten. Das Programm versprach ein Shōka shōfūtai sanshu-ike
bzw. Freestyle für den Nachwuchs.
Welche Pflanzen sollten wir also auswählen?
Beim Händler, der uns die Schachtelhalme für den Workshop besorgen sollte, gab
es wunderbare, gestreifte Aspidistrablätter mittlerer Größe, denen wir nicht
widerstehen konnten. Drei Stück pro Nase, damit sollten wir etwas anfangen
können.
Blaue Blumen in ausreichender Anzahl und passender Größe waren schon
schwieriger zu finden, aber schließlich entdeckten wir doch noch Schnittenzian.
Davon gab es ebenfalls drei Exemplare für jeden.
In Rosa liefen uns schließlich
heimische Polyantha-Rosen mit süßen kleinen Blüten und einer für Shōka optimalen,
langen Verzweigung über den Weg. Drei Stiele für zwei Personen sollten reichen.
Eigentlich wäre ja ein Stamm pro Arrangement genug gewesen, aber so schwierig
sollte das erste Arrangement nach der langen Pause auch nicht werden.
Bei der
Gestaltung des Shōka sanshu-ike hielten wir uns an die Variante, jede
yakueda aus einem anderen Material zu arbeiten. Also shin + ashirai aus
dem Enzian, Aspidistra für soe und die Rosen für die tai-Gruppe.
Wenn die Aspidistrablätter größer/länger gewesen wären, hätte eine Variante sicher
gut ausgesehen, bei der shin und soe aus Aspidistra, der tai
aus den Rosen und ein ashirai aus Enzian gearbeitet wird. So aber stand
die Kombination Blau-Rosa im Mittelpunkt, die mit einigen wenigen weißlichen
Akzenten unterstützt wurde. Perfekt für Tanabata.
Das Freestyle-Arrangement
wurde ebenfalls recht natürlich gearbeitet, in starker Anlehnung an ein
Moribana. Enzian hoch, die Rosen als tai-Blumen und die Aspidistra sorgten
für die nötige Bewegung und Dichte.
Ein gelungener Wiedereinstieg, der beim Workshop
kommende Woche hoffentlich eine erfolgreiche Fortsetzung finden wird. Da werden
wir uns intensiv mit Shōka shōfūtai und Shōka shinpūtai beschäftigen.
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