Samstag, 29. Juni 2019

Workshop mit Schwerpunkt Wasserpflanzen

Bevor wir uns endgültig in die Sommerpause verabschieden – im Juli und August findet jeweils nur ein Treffen statt – haben wir nochmal alle Kräfte mobilisiert und uns in das Abenteuer eines Workshops mit Schwerpunkt Wasserpflanzen gestürzt. 
15 Damen und ein Herr schwitzten im voll besetzten Seminarraum der ÖGG, und zwar nicht unbedingt wegen der herrschenden Temperaturen. Schließlich lief die Klimaanlage auf Hochtouren und kühlte den Raum auf ein halbwegs akzeptables Maß herunter. 

Der Sommer ist natürlich die beste Zeit, um mit Wasserpflanzen zu arbeiten. Einziges Problem dabei – am Großmarkt sind weder Irisblätter noch Binsen oder Rohrkolben zu kriegen. 
In der Natur wildern ist auch nicht gut möglich, schließlich stehen die Iris unter Naturschutz, um an Binsen zu gelangen müsste man schwimmen und die Rohrkolben sind nur in der breitblättrigen Variante und mit Monsterkolben zu finden. Also heißt es improvisieren und das Programm erweitern. 

Am Großmarkt konnten wir Schachtelhalm bestellen (die gesamte Lieferung bestand aber leider aus sehr stark gebogenen Exemplaren, die sich um nichts in der Welt geraderichten ließen) und kriegten auch wunderschöne Exemplare von Zantedeschia mit gefleckten Blättern und knallgelben Blüten. Hollandiris konnten wir ebenfalls ergattern, die mit gewilderten oder aus Gärten beschafften Irisblättern kombiniert wurden. 
Somit standen einem Iris-Shōka, einem gyōdō-ike und einem sui-riku-ike (mit Gräsern und Zweigen als riku-mono) nichts mehr im Wege. 
Zusätzlich beschäftigten wir uns mit Denka-Shōka mit Aspidistra – gut geeignet, um auch Einsteigern die Verhältnisse von in und yo beizubringen, sowie mit Rittersporn und einem Shōka shōfūtai sanshu-ike mit Agapanthus, Eustoma und Palmwedeln. 

Für den Nachwuchs war ebenfalls gesorgt: Aus Schachtelhalmen, Calla und gestreiftem Miscanthus entstand ein natürliches Jiyūka, welches an eine Teichlandschaft erinnerte. Mit den Aspidistrablättern und diversen anderen Materialien wurde ein flächenbetontes Arrangement im Querformat gearbeitet und die Pflanzen für das sanshu-ike konnte ebenfalls in unterschiedlichen Freestyle-Varianten verarbeitet werden. 

Neben dem regulären Programm bestand natürlich noch die Möglichkeit, Eigenentwürfe umzusetzen. So entstanden beispielsweise ein Denka-Shōka mit Hosta, unterschiedlichste Jiyūka-Varianten und auch mehrere Shōka shinpūtai.

Die Schachtelhalme stellten eine fast unüberwindbare Herausforderung dar und unsere gyōdō-ike waren entsprechend "kreativ". Manchmal muss man eben Abstriche machen und sich mit den Gegebenheiten arrangieren. Immerhin entsprach mekabu aus Calla den Regeln. 

Der Workshop war sehr intensiv, verlief äußerst harmonisch und alle waren gelöst und guter Stimmung. Mit einem Lächeln arbeitet es sich auch wesentlich besser, als wenn man verbissen mit der Materie kämpft. Und auch wenn mal etwas nicht so klappt, wie man sich das vorgestellt hat, so hat man am Ende doch noch etwas gelernt und ist wieder ein Stück auf dem kadō vorangekommen. 
Hier nun eine kleine Auswahl unserer Arbeiten:

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