Mittwoch, 15. Mai 2019

Pfingstrosenträume

Wunderbare lachsfarbene Pfingstrosen – laut Verkäuferin der Sorte "Coral Charm" – hatten wir für unseren Übungsabend zum Themenschwerpunkt "Ikebana mit Pfingstrosen" zur Verfügung. Ausreichende Länge, stabile Stiele und sehr schönes Laub zeichneten das Großmarktmaterial diesmal aus. Es gab wirklich nichts zu meckern (oder vielleicht doch – noch ein bisserl länger und die Pfingstrosen wären absolut und zu 100 % Ikebana-perfekt gewesen) und keine Ausreden bei der Korrektur. 
Zwei der Damen brachten selbst Pfingstrosen mit, alle anderen wurden mit den Exemplaren vom Großmarkt versorgt. 

Die meisten der Anwesenden beschäftigten sich mit Shōka shōfūtai, es wurde aber auch Shōka shinpūtai gearbeitet und Jiyūka waren ebenfalls vertreten. Also ein typischer Querschnitt durch das Ikenobō-Ikebana. 

Für das Shōka shōfūtai gab es die Vorgabe, dass wenn möglich mit fünf Blüten gearbeitet werden sollte. Jeder hatte dafür sieben Stiele zur Verfügung. Für das Jiyūka gab es fünf Pfingstrosen, einige Spireazweige und ein Büschel Frauenmantel. Daraus sollte entweder ein natürliches Arrangement nachgearbeitet oder ein Jiyūka freier Wahl selbst entworfen werden. 

Was gibt es sonst noch zu berichten? Es war ein sehr harmonisches Arbeiten, kein Kampf mit dem Material und die Ergebnisse waren absolut zufriedenstellend. 
Speziell der Nachwuchs, der noch nicht überwältigend viel Shōka-Erfahrung hat, kam gut mit der Aufgabe zurecht. Und auch die Jiyūka waren hübsch anzusehen. 
Shōka shinpūtai mit Pfingstrosen ist wegen der Dominanz der Blüten (oft bei gleichzeitiger Steifheit) ein wenig schwierig umzusetzen, aber die beiden Arrangements – eines davon geteilt – haben die Problemstellung gut gemeistert. Alles in Allem ein gelungener Übungsabend, der alle Teilnehmer zufrieden nach Hause entlassen hat.


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