Der
zweite Wochenend-Workshop dieses Jahres verlief ganz gemütlich in relativ
kleiner Runde. Ursprünglich erst zwei Wochen später angesetzt, wurden wir von
der ÖGG gebeten, den Termin vorzuverlegen, da ein Workshop zum Okulieren von
Rosen geplant ist, der unbedingt an diesem bestimmten Wochenende stattfinden
muss.
Nachdem wir meistens ziemlich flexibel sind, war die Verschiebung kein
großes Thema. Leider hatten einige aus unserer Stammbesetzung schon diverse
Urlaube gebucht, also waren wir nur 10 Personen und hatten es daher recht
kuschelig. Immerhin kam sogar eine Dame extra aus Berlin eingeflogen, um am
Workshop teilzunehmen.
Das Thema des Wochenendes lautete tatehana. Diese Vorläuferform des traditionellen Rikka scheint
derzeit wieder groß im Kommen zu sein. In vielen Heften und Büchern von Ikenobō
findet man Bilder dieses Arrangements. Und zwar in einer moderneren Form
(speziell was die Materialauswahl betrifft) mit eher "weichem"
Material, denn das ursprüngliche tatehana
wurde meist mit Kiefern oder anderen immergrünen Gehölzen gearbeitet (zumindest
zeigen das die alten Abbildungen).
Über die zugrundeliegende Theorie ist leider
noch nicht sehr viel bis zu uns durchgedrungen. Aber auf Grundlage dieses
Wenigen und mit den Fotos aus den diversen Publikationen vor Augen konnten wir
uns doch ein Bild machen.
Der Freitag war einer Einführung vorbehalten, gefolgt
von einem kurzen Exkurs, wie man ein korrektes komiwara bindet und wie man richtig drahtet. Dann wurde ein
Arrangement vorgeführt und die Damen machten sich daran, die Gefäße
vorzubereiten und die ersten Linien zu positionieren.
Samstag stießen drei
Frischlinge zu uns – darunter endlich einmal ein männliches Wesen!!! – für die
es eine allgemeine Einführung ins Jiyūka gab. Diese Herrschaften beschäftigten
sich dann im Lauf des Tages mit natürlichem Jiyūka (Eisenhut, Sonnenblumen,
Gräser und Statitze), einer horizontalen Form mit Betonung auf Linie (wunderbar
geringelter Lauch, Eustoma, Spraynelken und Grünzeug) und zuletzt mit einem
recht kreativen aufrechtem Jiyūka mit Aralienblättern, Gerbera, Freesien und
Frauenmantel.
Währenddessen stellten die fortgeschrittenen Damen ihre tatehana fertig und versuchten sich
gleich noch an einem zweiten Arrangement. Diesmal war es besonders wichtig, bei
den Korrekturen zuzuschauen, denn dabei lernt man fast noch mehr als beim
Selbermachen.
Da das tatehana so
großen Anklang fand beschlossen wir spontan, auch bei Workshop im August eines
zu arbeiten (das wird besonders diejenigen freuen, die es diesmal nicht
geschafft haben, teilzunehmen). Allerdings wird dann auch das vorgesehene Shōka
nicht zu kurz kommen, schließlich ist es auch ganz wichtig, diese Form zu üben.
unsere tatehana - und auch ein Shōka shinpūtai hat sich dazu gesellt
und hier die Arrangements vom Einführungskurs
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